Leserbrief: Landesbudgetsanierung

Diese wird uns als sozial ausgeglichen dargestellt. So wird bei den Familienförderungen nach Rasenmäher-Manier über alle darübergefahren, ohne Rücksicht auf soziale Verhältnisse. Besonders bei Mehrkinderfamilien wirkt es sich krass aus, wenn das Familieneinkommen ohnehin schon niedrig ist. Konnte schon bisher z. B. eine fünf- oder sechsköpfige Familie kaum das Auslangen finden, so geraten diese durch die Kürzung erst recht in die Armutsfalle. Der Lebensunterhalt wird fast nicht mehr leistbar, von einem Urlaub gar nicht zu reden. So wäre etwa eine soziale Staffelung nach Familieneinkommen dringend notwendig. Für Gutverdienende ist diese Förderung ein willkommenes Zubrot für einen zusätzlichen Urlaub, während es für Ärmere hinten und vorne nicht reicht. Ein No-Go sollte eigentlich die Kürzung der Unterstützung für Behinderte sein. Es ist einfach unzumutbar, gerade bei dieser Gruppe den Sparstift anzusetzen. Haben die Verantwortlichen jemals bedacht, was es heißt, für die Pflege und Betreuung Tag und Nacht bereit zu sein, kaum Freizeit oder gar Urlaub zu haben? Stattdessen wird den Betroffenen die Betreuung eingeschränkt statt ausgebaut. Es klingt wie eine Farce, wenn Kürzungen für den Profisport oder Kunst am Bau angeprangert werden, andererseits Bedürftigen das Existenzminimum noch mehr geschmälert wird. Eine Budgetsanierung darf nicht auf Kosten der sozial Schwachen erfolgen.
Robert Bader, Hohenweiler