Leserbrief: Tunnelspinne

Im VN-Leserbrief “Stadttunnel – Millionenprojekt wegen Grenzverkehr?” vom 25.07.25 bringt es Dominik Hammer auf den Punkt. Es ist ein strukturelles Problem, weshalb sich der Verkehr an den Grenzübergängen zur Schweiz staut. Die Alternativen zum Individualverkehr wurden grob vernachlässigt. Eine Bahnlösung, laut Experten gleichwertig zur Tunnelspinne, wurde im Vorfeld einfach fallengelassen. Der grenzüberschreitende Verkehr wäre mit Bahn und Bus-Werksverkehr zu lösen, wenn die Zusammenarbeit von Firmen und Politik entsprechend geführt würde. Dazu gehört auch, dass riesige Firmenparkplätze auf besten landwirtschaftlichen Böden keine Genehmigung erhalten. Große Firmen sind schon jetzt bemüht, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, um ihre Fracht auf die Schiene zu bringen. Die dafür notwendige Infrastruktur auszubauen, ist aber Aufgabe der Politik. Den Güterverkehr weiter mit Lkw und ohne Kostenwahrheit mit allen bekannten Nebenwirkungen durch ganz Europa zu karren, ist keine Lösung. Eine dringend notwendige Verkehrswende kann nur durch konkrete Taten Schritt für Schritt verwirklicht werden. Es ist zu hoffen, dass ein junger Verkehrslandesrat die Illusion fahren lässt, fossile Straßenbauprojekte wie die S 18 durchzusetzen. Beim Versuch, die ohnehin schon schwarz verbrannten Kastanien aus dem Feuer zu holen, wird er sich die Finger gehörig verbrennen.
Franz Ströhle, Alpenschutzverein für Vorarlberg, Dornbirn