Leserbrief: Niedergang der Bregenzer Festspiele

Leserbriefe / 31.07.2025 • 15:41 Uhr
Leserbrief: Niedergang der Bregenzer Festspiele

Zum Leserbrief von Norbert Obermayr, VN vom 31.7.25:

Sehr geehrter Herr Obermayr, Sie haben damit sicherlich teilweise Recht. Aber bitte bedenken Sie, dass man eine Opernaufführung, wie sie sonst „im Haus“ gespielt wird, nicht eins zu eins auf die riesige Seebühne übertragen kann – da braucht es mehr als das Libretto und die Musik. Und viele Menschen, die diese Aufführungen sehen, gehen vielleicht nie in eine Oper – so kann man bei der einen oder dem anderen vielleicht doch Interesse für dieses Genre wecken, speziell bei der jüngeren Generation? Dann möchte ich noch betonen, dass es auch in Opernhäusern teilweise „modernisierte“ Aufführungen gibt, die mit Gewalt etwas Neues, „Modernisiertes“ bringen wollen und sicherlich so auch nicht vom Librettisten und/oder Komponisten gedacht waren, und das dann mit zweifelhaftem Erfolg? Haben Sie z.B. die „Tosca“ vor vielen Jahren auf der Seebühne gesehen? Eine unglaublich gelungene Aufführung – ich war 3 x dort! Da könnte ich noch einige Aufführungen nennen, die wirklich sehenswert waren, obwohl sie natürlich für die Seebühne adaptiert werden mussten. Ich denke, wenn ein „eingefleischter“ Opernfan eine Aufführung auf der Seebühne besucht, dann ist es doch klar, dass er hier keine „Originalversion“ zu sehen bekommt! Wir leben in einer Demokratie, also ist Kritik erlaubt und erwünscht, aber bitte die Kirche im Dorf lassen!

Elvira Maul, Feldkirch