Hollywood-Legende Robert Redford ist tot

Der Oscarpreisträger verstarb im Alter von 89 Jahren in seinem Haus im US-Bundesstaat Utah.
Los Angeles Der US-Schauspieler und Regisseur Robert Redford ist gestern im Alter von 89 Jahren in seinem Haus im US-Bundesstaat Utah gestorben, wie seine Sprecherin bestätigte.
Berühmt wurde Redford 1969 in „Zwei Banditen“ an der Seite von Paul Newman. Später glänzte er in Filmen wie „Der große Gatsby“ (1974) und „Jenseits von Afrika“ (1985). Selbst im Alter spielte er mit ironischer Eleganz den charmanten Bankräuber, zuletzt in „Ein Gauner & Gentleman“ (2018). Seine letzte Rolle hatte er im Marvel-Spektakel „Avengers: Endgame“ (2019). „Hollywood war nie mein Traumziel“, sagte Redford einmal, „ich wurde nebenan geboren.“
Geboren 1936 in Santa Monica wuchs Redford in einfachen Verhältnissen auf. Ein Sportstipendium führte ihn nach Colorado, doch erst Umwege über Europa und eine Schauspielschule in New York ebneten seinen Weg ins Kino. Seine stahlblauen Augen, sein kantiges Gesicht und der blonde Haarschopf machten ihn Ende der 1960er Jahre zum Star.
Redford heiratete jung die spätere Historikerin Lola Van Wagenen, mit der er vier Kinder hatte. Ein Sohn starb im Säuglingsalter, Sohn James 2020 an Krebs. Die Ehe endete 1985. 2009 heiratete er die deutsche Malerin Sibylle Szaggars. Statt auf Partys lebte er zurückgezogen in Utah, wo er Ski fuhr und wanderte.
1980 rief Redford das Sundance Institute ins Leben. Daraus entwickelte sich das größte US-Filmfestival für unabhängige Produktionen. Sein Ziel war es, jungen, kritischen Stimmen eine Bühne zu geben. „Vielfalt kommt von dem Wort Unabhängigkeit“, betonte der Oscar-Preisträger.
Auch als Umweltaktivist machte sich Redford einen Namen. Bereits 1989 warnte er vor den Folgen der Erderwärmung. Im Kino scheute er sich nicht, politisch Stellung zu beziehen: in „Die Unbestechlichen“ (1976) als Watergate-Enthüller, in „Von Löwen und Lämmern“ (2007) als Regisseur und Schauspieler mit kritischem Blick auf Washington und die Medien.
Seine größte Anerkennung erhielt Redford nicht als Schauspieler, sondern als Regisseur: Für sein Debüt „Eine ganz normale Familie“ gewann er 1981 den Oscar. Als Schauspieler blieb er trotz großer Rollen leer aus, etwa im Drama „All Is Lost“ (2013), das ihm überraschend keine Nominierung einbrachte. 2002 ehrte ihn die Filmakademie mit einem Ehren-Oscar, 2017 erhielt er in Venedig mit Jane Fonda den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk.
„Ich würde alles wieder so machen, auch die Fehler“, sagte er 2013. Beruflich habe er nichts zu bereuen. Damit bleibt Redford als einer der letzten großen Hollywoodstars in Erinnerung: ein Mann mit rebellischem Geist, charismatischem Lächeln und ungebrochenem Glauben an die Kraft des unabhängigen Kinos.