Bau des Ärztehauses Kleinwalsertal fixiert

Gemeindevertretung votierte einstimmig. Als Errichter fungiert der Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin.
Darum geht’s:
- Gemeinde genehmigt einstimmig Bau des Ärztehauses Kleinwalsertal.
- Juristisch abgestimmte Verträge, Verhandlungen mit Ärzten laufen.
- Baustart im Herbst, Fertigstellung bis Dezember 2026 geplant.
Mittelberg „Der Sack ist zu!“, stellt Bürgermeister Joachim Fritz (FPÖ) erleichtert fest. Am Donnerstagabend hat die Gemeindevertretung von Mittelberg einstimmig den Bau des Ärztehauses durch den Arbeitskreis für Vorsorge und Sozialmedizin (aks) durchgewunken. Eine Woche vorher gab auch der Gemeindevorstand eine entsprechende Empfehlung ab. Damit geht ein jahrelanges Tauziehen um eine notwendige Einrichtung zu Ende. Seit 2017 wurde an dem Projekt herumgedoktert. Jetzt gibt es neben der Baugrube in Hirschegg nicht nur einen Baubeschluss, sondern auch einen Eröffnungstermin. Im Dezember 2026 soll das Ärztehaus Kleinwalsertal Realität und der medizinische Versorgungsengpass endlich Vergangenheit sein. Aktuell ist in der Talschaft nur eine von insgesamt vier Kassenstelle besetzt.

Ausfallshaftung zugestimmt
Die Verträge zwischen der Gemeinde und dem aks sind bereits juristisch abgestimmt und unterschriftsreif. Ebenso laufen schon Verhandlungen mit Ärzten für die drei immer noch offenen Kassenstellen. Laut Bürgermeister Joachim Fritz hat ein Arzt eine Kassenstelle fix zugesagt bekommen, mit zwei weiteren Ärzten werden Gespräche geführt. Er zeigt sich zuversichtlich, alle Kassenstellen bis zur Eröffnung des Ärztehauses besetzen zu können. Diese Einschätzung teilt auch aks-Geschäftsführer Georg Posch: „Die Interessenten sind da“, bestätigt er.
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Vorher muss aber gebaut werden. Der aks fungiert als Errichter, stellt komplett ausgestattete Ordinationsräume bereit und vermietet diese an die Mediziner. Die Gemeindevertretung stimmte in diesem Zusammenhang auch der Übernahme einer Ausfallshaftung in Höhe von 50.000 Euro zu. Sie wird schlagend, wenn eine Arztstelle ein Jahr lang nicht besetzt ist. Die vorher ÖVP-dominierte Gemeindespitze hatte diese Ausfallshaftung abgelehnt, was dem Projekt neuerlich einen Riegel vorschob. Außerdem verzichtet die Kommune für eine gewisse Zeit auf die Einhebung eines Baurechtzinses.

Baustart im Herbst
Besondere Diskussionen gab es bei der Gemeindevertretungssitzung zum Ärztehaus nicht mehr. Georg Posch war eingeladen worden, um noch einmal Rede und Antwort zu stehen und das Projekt zu erläutern. „Ende gut, alles gut“, freut er sich. Die Kosten veranschlagt er mit sechs bis sieben Millionen Euro. Der Baustart soll noch im Herbst erfolgen. Die Fertigstellung beschreiben Bürgermeister Fritz und Georg Posch als ambitioniert, aber machbar.