Leserbrief: Sachliche Kritik erwünscht

Mein VN-Kommentar „Im Namen Gottes?“ hat zu vielen Reaktionen geführt. Darunter war auch eine Theologin aus Oberösterreich, die sich dafür bedankt hat, dass ich die politische Instrumentalisierung von Religion scharf kritisiert habe. Während zwei Leserbriefschreibern persönliche Attacken wichtiger sind als das Eingehen auf Argumente, geht Frau Schwanzer aus Dornbirn inhaltlich auf den Kommentar ein und fordert mich auf, ihre Sicht „zu prüfen“. Das mache ich gerne: Ich habe nicht behauptet, Charlie Kirk habe die Steinigung von Homosexuellen gefordert. Er hat aber in diesem Zusammenhang von „Gottes perfektes Gesetz“ gesprochen und auf das Buch Levitikus im Alte Testament verwiesen, wo als Strafe die Steinigung vorgesehen ist. Die Schlussfolgerung überlasse ich den Lesern. Von „Heiligenverehrung“ spreche ich nicht im Zusammenhang mit George Floyd, sondern bei Charlie Kirk. Die Ereignisse der letzten Tage bestätigen den Ausdruck. Während Frau Schwanzer „nicht die kleinsten Anzeichen“ für missbräuchliche Verwendung von Religion für politische Zwecke in Österreich wahrnimmt, habe ich auf unsere Geschichte verwiesen oder das leider sehr einflussreiche Wirken von Pater Waldstein aus dem Stift Heiligenkreuz. Weitere Beispiele – etwa Ereignisse aus der Zeit von Alt-Bundeskanzler Sebastian Kurz – musste ich aus Platzgründen weglassen.
Dr. Harald Walser, Altach