Tractatus 2025 für Eva Weber-Guskar

28.09.2025 • 13:00 Uhr
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In ihrem Buch beleuchtet Stefanie Lässer die Chancen und Risiken des „Affective Computing“, jener Technologie, die Emotionen simuliert.Stefanie Lässer

Preis für das Buch „Gefühle der Zukunft. Wie wir mit emotionaler KI unser Leben verändern“.

Lech Am Freitagabend wurde im Kultur- und Kongresshaus Lechwelten die feierliche Verleihung des Tractatus 2025 begangen. Ausgezeichnet wurde die deutsche Philosophin Eva Weber-Guskar für ihr Buch „Gefühle der Zukunft. Wie wir mit emotionaler KI unser Leben verändern“. Laut Jury handelt es sich um „einen Text, der im besten Sinne nicht nur geistig, sondern auch ganz praktisch aufklärt über die Welt, in der wir leben“.

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Stefanie Lässer

Die Preisverleihung unterstrich eindrucksvoll die Bedeutung dieses 2009 von Michael Köhlmeier initiierten Preises. Co-Intendantin Barbara Bleisch verwies eingangs darauf, dass mit dem Tractatus Werke geehrt werden, „die aktuelle Fragen unserer Zeit mit philosophischem Gespür und mutigem Duktus aufgreifen und weiterdenken”.

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Stefanie Lässer

Das Werk beleuchtet die Chancen und Risiken des „Affective Computing“, also jener Technologie, die Emotionen erfasst oder simuliert. Weber-Guskar fragt, ob und wie wir mit Maschinen emotional interagieren wollen, welche Gefahren entstehen und wo ethische Grenzen gezogen werden sollten. Ihr Ansatz erweitert die Debatte um KI um eine Dimension, die bislang oft vernachlässigt wurde: die emotionale.

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Stefanie Lässer

In der Laudatio betonte Catherine Newmark die „spektakulär gelassene und sachliche“ Tonlage der Autorin, die angesichts der mitunter hysterischen KI-Diskurse wohltuend sei. Weber-Guskar verknüpfe philosophische Reflexion mit empirischem Wissen, beschreibe präzise und halte sich dabei von vorschnellen Urteilen fern.

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Stefanie Lässer

In ihrer Dankesrede verwies die Preisträgerin auf die enorme Geschwindigkeit der technologischen Entwicklungen: „Wir befinden uns heute bereits in einer Zukunft der vergangenen Gegenwart, in der ich dieses Buch geschrieben habe.“ Es sei entscheidend, dass möglichst viele Menschen die Funktionsweisen und Möglichkeiten von KI verstünden, um die Veränderungen unserer Lebenswelt aktiv mitgestalten zu können – kritisch, aber ohne die Chancen aus dem Blick zu verlieren.

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Stefanie Lässer

Zum festlichen Rahmen trug ein eigens komponierter Streichtrio-Zyklus von Marcus Nigsch bei, dargeboten vom Ensemble Trio Tractatus. Mit herzlichen Worten würdigte schließlich Ludwig Muxel, Obmann des Vereins Philosophicum Lech, die Preisträgerin: „Sie sind wahrlich eine würdige Tractatus-Preisträgerin 2025.“