Leserbrief: Deutsche Planwirtschaft

Früher galt Deutschland als Leitbild für Wirtschaft und soziale Systeme. Heute blamiert man sich als der Schwächste aller G7-Staaten. Anerkannte Ökonomen warnen seit langem vor wachsender Planwirtschaft und weniger Marktwirtschaft, und daher vor einer Verarmung. Der Staat will alles selbst regeln und verhindert durch Bürokratie und Risikoaversion neue Erfolgsmodelle. Die ideologisch motivierte Politik wirkt selbstzerstörerisch. Steuerzahler finanzieren eine Umverteilungsmaschine, die sich selbst beschäftigt, aber keine Wertschöpfung erzielt. Das Wachstum ist schwach, Wettbewerbsnachteile nehmen zu, ein hoher Energiepreis belastet. Bildungssystem und Digitalisierung hinken hinterher. Die alternde Bevölkerung kombiniert mit stagnierender Produktivität setzen den Sozialstaat unter Druck. Arbeitskräfte fehlen, gleichzeitig steigen Sozialkosten. Ein großer Teil der öffentlichen Mittel wird durch Kredite finanziert. Ich appelliere dringend an unsere Politiker, sich die Fehler unseres großen Bruders anzuschauen. Denn auch unsere Verantwortlichen scheinen mit ihrer geldverschwenderischen wirtschaftsfeindlichen Politik nicht zu begreifen, dass auch in unserer Heimat die Uhr weit vorgeschritten ist. In unserer Anspruchsgesellschaft werden Werte wie Fleiß und Eigenverantwortung untergraben. Daher muss auch das Volk mehr Engagement zu einer Leistungsgesellschaft zeigen. Wirtschaftliches Wachstum ist kein Gegner von Nachhaltigkeit, sondern Voraussetzung für einen sozialen Frieden. Ohne Bildung und Wissenschaft geht nichts voran. Erst die industrielle Revolution befreite einst den Menschen aus der Armut.
Roland Geiger, Buch