Leserbrief: Doppelmoral beim Sparen

Leserbriefe / 12.11.2025 • 11:45 Uhr
Leserbrief: Doppelmoral beim Sparen

Zum Leserbrief von Simon Hagen, VN vom 10.11.25:

Zum Leserbrief “Lebenshilfe: Sparen bei Klient:innen, investieren in Führungspositionen” muss eines klargestellt werden: Bei der darin erwähnten ausgeschriebenen Position bei der Lebenshilfe handelt es sich um eine Nachfolge und nicht, wie dargestellt, um eine neue Stelle. Die geäußerte Kritik, dass hier eine zusätzliche Führungsposition geschaffen werde, greift damit ins Leere. Im Gegenteil: Gerade jetzt, wo die sozialen Einrichtungen einen massiven Sparzwang erleben, ist eine klare Kommunikation wichtiger denn je. Wenn Menschen verunsichert sind, wenn Mitarbeitende und Betroffene nicht wissen, wohin die Reise geht, braucht es ehrliche und offene Worte. Das Schlimmste, was also passieren kann, ist, nicht zu kommunizieren! Und wie das dann aussieht, stellt die Landesregierung ja eindrucksvoll unter Beweis. Statt also in die schwarz-blaue PR-Falle zu tappen und Misstrauen gegenüber den sozialen Trägern im Land zu säen, sollte das Vertrauen in deren wichtige Arbeit von allen Seiten gestärkt werden. Apropos Landesregierung: Wer schon “Sparen bei Klient:innen, investieren in Führungspositionen” anprangert, sollte den Blick auch einmal auf die Landespolitik richten. Gleich sieben Mitarbeiter:innen plus eigenem Chauffeur sind etwa Landeshauptmann Wallner unterstellt. Das sind doppelt so viele wie bei den meisten anderen Regierungsmitgliedern. Hier hinterfragt aber niemand, ob das wirklich nötig ist. Sparen sollen dann bitte doch die anderen!

Julia Westreicher,Bludenz