Saisonstart in Laterns: Gute Pisten – aber Schneelage bleibt Herausforderung

05.12.2025 • 14:53 Uhr
Saisonstart in Laterns: Gute Pisten – aber Schneelage bleibt Herausforderung
Gerd Deschler von den Seilbahnen Laterns. dos

Trotz warmer Tage hält Kunstschnee die Pisten in Schuss, doch für stabile Bedingungen fehlt weiter Kälte.

Laterns Mit gemischten Gefühlen, aber großer Motivation ist das Skigebiet Laterns am Freitag in die neue Wintersaison gestartet. Während im Tal dank intensiver Beschneiung solide Pistenverhältnisse geboten werden können, zeigt sich weiter oben das Bild durch die warmen Temperaturen getrübt. “Wir haben in den unteren Bereichen sehr viel Kunstschnee produzieren können. Dort sind wir gut aufgestellt”, erklärt Geschäftsführer Gerd Deschler. In höheren Lagen sei zwar zunächst Naturschnee gefallen, dieser sei jedoch durch die milden Temperaturen wieder deutlich zusammengeschmolzen.

Trotz dieser Bedingungen ist es dem Team gelungen, alle Lifte in Betrieb zu nehmen – wenn auch mit eingeschränktem Pistenangebot. Nun hofft man auf eine kältere Wetterphase. “Die optimale Feuchtkugeltemperatur beginnt bei minus 2,5 Grad. Je kälter es wird, desto besser funktioniert die Beschneiung”, so Deschler.

Technik-Offensive für effizientere Beschneiung

Um unabhängiger von natürlichen Schneefällen zu werden, hat das Skigebiet zuletzt kräftig investiert: 1,2 Millionen Euro flossen in eine modernisierte Beschneiungsanlage, neue Schneekanonen, eine leistungsstarke Pistenraupe und bauliche Maßnahmen. Ein künstlich angelegter Speichersee – bereits vor rund 20 Jahren errichtet – liefert das nötige Wasser für die Schneeproduktion.

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Die neue Pistenraupe bereits in vollem Einsatz.

Die neue Technik soll es ermöglichen, auch bei grenzwertigen Temperaturen effektiv Schnee zu erzeugen. “Unsere Beschneier können bei tieferen Temperaturen automatisch hochfahren. Und wir können einen Teil der Anlage sogar mit Eigendruck betreiben, weil der See höher liegt als das Tal”, erklärt Deschler. Die neue Pistengeräteflotte arbeite zudem sparsamer und umweltfreundlicher.

Alpwiesen erschweren die Beschneiung

Eine Besonderheit in Laterns und in anderen Skigebieten stellt das Gelände dar: Die Pisten verlaufen über traditionelle Alpwiesen, die für die Beschneiung anspruchsvoller sind als gleichmäßig präparierte Hänge. “Da gibt es natürliche Unebenheiten, Hügel, Waldinseln – das macht die Schneeauflage komplexer”, sagt Deschler. Manchmal würden deshalb ein paar Zentimeter fehlen, um diese Unebenheiten auszugleichen.

Skitourengeher im Fokus: Sicherheit hat Vorrang

Ein wiederkehrendes Thema im Skigebiet ist der Umgang mit der wachsenden Zahl an Skitourengehern. Grundsätzlich seien Touren auf und neben der Piste erlaubt, betont Deschler – aber nur unter Einhaltung klarer Regeln.

Saisonstart in Laterns: Gute Pisten – aber Schneelage bleibt Herausforderung
Skitourengeher queren am Eröffnungstag die Skipiste.

Ab 17 Uhr sind sämtliche Pisten gesperrt
Dann beginnen die Präparierungsarbeiten mit Seilwinden und Schneekanonen, die nachts unsichtbare, aber lebensgefährliche Hindernisse darstellen. “Es ist absolut gefährlich, wenn jemand über das Windenkabel fährt oder zwischen Beschneiungsschläuche gerät”, warnt der Betriebsleiter.

Auch die Parksituation sorgt für Diskussionen. Tourengeher zahlen – anders als Skifahrer – die reguläre Parkgebühr. Wer jedoch eine Liftkarte löst, bekommt den Betrag refundiert. “Wir müssen sicherstellen, dass unsere Familien und zahlenden Gäste einen Parkplatz finden”, betont Deschler.

Familienskigebiet mit Blick in die Zukunft

Laterns sieht sich als klassisches Familien- und Tagesskigebiet, in dem der Saisonstart wirtschaftlich besonders wichtig ist. “Für uns zählt vor allem die Zeit rund um Weihnachten und die Ferienwochen”, so Deschler. Gutes Wetter an den Wochenenden könne schließlich über die gesamte Saison entscheiden.

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Heinz Angele aus Lindau ist Stammgast und hat die ersten Schwünge hinter sich.

Auch Marketingchefin Anna-Katharina Schramm blickt nach vorne und betont, wie entscheidend Innovation für die Zukunft des Skigebiets sei. Man arbeite laufend an neuen Angeboten – vor allem für Familien. Gleichzeitig wolle Laterns seinen Naturcharakter bewahren. “Wir möchten uns weiterentwickeln, aber stets naturverträglich”, so Schramm.