“Knackige Pisten am Morgen und volle Terrassen ab Mittag” – Der frühe Vogel bekommt den besten Schnee

Die Schneesituation lässt viele Touristiker beten. Früh aufstehen oder anstehen heißt die Devise.
Montafon, Arlberg, Klostertal Im Skigebiet Silvretta Montafon beginnt der Tag für viele Gäste früher als gewohnt. Möglich macht das eine stabile Schneedecke aus technischer Beschneiung. “Von dieser tollen Schneewoche im November profitieren wir noch immer”, sagt Thomas Ettenberger, Marketingchef der Silvretta Montafon. Entscheidend sei aber der Zeitpunkt. “Wer früh kommt, hat zwei bis drei richtig gute Stunden.”
Hier geht es zur Schneelage: www.vol.at/lawinenlage

Gut vorbereitet auf die Piste
Firn sucht man derzeit vergeblich. “Es ist kalt am Berg, wir können gut beschneien. Der Schnee ist knackig, vor allem in der Früh”, erklärt Ettenberger. Neben dem Großteil der Liftanlagen sind auch die Talabfahrt in Gaschurn, das Nachtrodeln sowie mehrere beschneite Talabfahrten Richtung St. Gallenkirch und Schruns in Betrieb. Sein Tipp für stressfreies Skifahren: “Früh starten – und mit gutem Material unterwegs sein. Scharfe Kanten sind derzeit das Um und Auf.”

Arlberg profitiert immer noch vom guten Wetter
Am Arlberg zeigt sich ein ähnliches Bild: vormittags Skifahren, ab Mittag Sonnenterrassen und Flanieren. 74 von 85 Bahnen sind in Betrieb. Je nach Hanglage bleiben die Pisten länger hart oder werden früher weich. “Wir sind noch im Dezember”, sagt Klaus Huber, der Geschäftsführer vom Skipool West. “Das darf man nicht vergessen, wir sind vom Schnee verwöhnt.” Tiefschneefans müssen warten und derweil Trockentraining zu Hause absolvieren.
Während sonnenexponierte Südhänge am Nachmittag griffiger werden, bleiben schattigere Bereiche länger hart und winterlich. Für große Events wie den “Weißen Ring – das Rennen” am 17. Jänner 2026 in Lech zeigt man sich vorsichtig optimistisch: “Oft geht es im Jänner dann sehr schnell”, so Klaus Huber.
Familien sind am Sonnenkopf unterwegs
Anders ist die Lage am Sonnenkopf. Als Naturschneegebiet ist der Betrieb eingeschränkt. Die Talabfahrt bleibt gesperrt. Dafür gibt es Winterwanderwege, Rutschmöglichkeiten für Kinder und geöffnete Gastronomie. “Für Familien geht trotzdem einiges”, sagt Geschäftsführer Dietmar Tschohl. Die vorhandenen Pisten würden gut halten, vor allem dank der kalten Temperaturen. Schneehöhen liegen derzeit je nach Lage zwischen 30 und 40 Zentimetern, besonders im hochgelegenen Bereich. Viele Gäste kommen auch zum Winterwandern auf den Sonnenkopf. “Der Weg Richtung Mutjöchle ist offen, ebenso das Bergrestaurant”, so Tschohl abschließend.
Tourismus zeigt sich zufrieden
Trotz der insgesamt überschaubaren Naturschneemengen zeigt sich der Tourismus robust. Heike Ladurner-Strolz, Obfrau der Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer, spricht von einer stabilen Buchungslage. “Gerade über den Jahreswechsel steht der Familienurlaub im Vordergrund – Skifahren ist nicht immer die erste Priorität.” Die Rückmeldungen der Gäste seien positiv, vor allem was die Pistenqualität betrifft.

Für den Arlberg meldet sie eine nahezu vollständige Auslastung rund um Neujahr. “Freie Zimmer sind derzeit Glückssache”, so Ladurner-Strolz. Auch für die erste Jännerwoche gebe es bislang kaum Stornierungen. Die Hoffnung ruht nun auf den kommenden Wochen: “Wenn es zwei, drei Tage schneit, schaut die Situation gleich ganz anders aus.”