Waldbrand bei Braz unter Kontrolle: Einsatz läuft aber weiter

Feuerwehrinspektor Karlheinz Beiter berichtet von der aktuellen Situation.
Braz Es waren beängstigende Bilder. Bis zu zehn Meter hohe Flammen peitschten Dienstagnacht am Roggelskopf und erhellten den Hang. Bäume, Sträucher und sogar der Boden brannten. Schwerstarbeit für die Einsatzkräfte, die zwischenzeitlich Entwarnung geben konnten.

“Unsere Bemühungen haben so viel Erfolg gehabt, dass der Brand unter Kontrolle, und derzeit gelöscht ist”, berichtet Karlheinz Beiter, Bezirksfeuerwehrinspektor Bludenz, am Mittwochnachmittag. Doch bis dahin war es ein harter Weg, der die etwa 70 Feuerwehrleute an ihre körperlichen Grenzen brachte. “Vor allem wegen der hohen Temperaturen”, sagt Beiter.

Der Reihe nach: Als die Feuerwehr am Dienstagabend alarmiert wurde, machten Beiter und Co. sogar noch einen Nachtflug, um die Lage abzuchecken. Ergebnis: Das Gelände sei zu unwegsam, um direkt eingreifen zu können. Also bereiteten die Einsatzkräfte alles für den nächsten Tag vor. Am Mittwochmorgen um 5.30 Uhr ging es los.

Zwei Hubschrauber im Einsatz
Mit zwei Hubschraubern wurden die Feuerwehrmänner samt Ausrüstung und technischem Gerät zum Einsatzort im Gemeindegebiet von Braz gebracht. Zu Fuß hätte der Weg laut Beiter über drei Stunden gedauert, und mit der Ausrüstung wäre es fast unmöglich gewesen. Zudem mussten die Einsatzkräfte für die Löscharbeiten wie Ziegen im steilen Hang hängen. Um sie herum, Felsen, Gestrüpp und tiefe Abhänge. Deshalb war auch die Bergrettung mit etwa 20 Helfern im Einsatz.

Die Hubschrauber flogen in der Zwischenzeit dutzende Male hin und her, um die nicht erreichbaren Brandherde aus der Luft zu löschen. Einer holte Wasser aus Dalaas, der andere vom Formarinsee. “Er konnte somit auf einer Ebene bleiben und die beiden kamen sich nicht in die Quere”, erläutert der Feuerwehrinspektor.


Doch damit nicht genug: “Mit der Hacke mussten wir den Boden umgraben, um die Glutnester zu löschen.” Wasser von oben reichte dazu nicht. Und das alles im hochalpinen Gebirge – schweißtreibend und kräftezehrend. Beendet ist der Einsatz final noch nicht.
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Am Abend soll die Libelle noch eine Runde drehen, und nachsehen, ob die Glutnester auch ausgeblieben sind. Der aufkommende Wind machte den Einsatzkräften durchaus sorgen. Ausnahmsweise würde ein Gewitter mit Regen weiterhelfen. “Aber nur in Maßen”, schränkt Beiter ein. Denn zu viel Wasser würde die Feuerwehr an anderer Stelle fordern.

Zur Brandursache hat die Polizei die Ermittlungen übernommen. Fakt ist: In der Umgebung des Brandes hat es eine Feuerstelle gegeben. Ob die etwas damit zu tun hat, ist aber noch unklar.
Seinen Dank sprach Landesrat Christian Gantner den Einsatzkräften aus. In der Region seiner Heimatgemeinde Dalaas hatte sich der ehemalige Bürgermeister selbst ein Bild von der Lage gemacht.