Mehr Verkehrstote in Vorarlberg

Acht Menschen verstarben im ersten Halbjahr auf den Straßen.
Schwarzach Es sind Schicksale, die schmerzen. In Vorarlberg kamen seit Jahresbeginn acht Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Zwei mehr als im ersten Halbjahr 2022. Das teilt der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) mit. Bundesweit starben sogar 175 Menschen im Straßenverkehr.
“Im ersten Halbjahr kostete der Straßenverkehr im Schnitt täglich einem Menschen das Leben. Die Unfallbilanz fürs erste Halbjahr ist sehr traurig und Mahnung an die Politik, verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen”, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer klar. Dabei gingen die bundesweiten Zahlen im Vergleich zu 2022 (191 Verkehrstote) sogar leicht zurück. In Vorarlberg aber sind sie gestiegen.
Fünf Tote saßen im Auto
Die VCÖ-Analyse zeigt, dass fünf der acht Verkehrstoten Pkw-Insassen waren. Jeweils ein Mensch kam mit dem Moped, mit Fahrrad und zu Fuß ums Leben. Zwei Todesopfer waren jünger als 30 Jahre, drei älter als 65 Jahre.
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Ein zentraler Faktor für die Sicherheit im Straßenverkehr ist für die Mobilitätsorganisation die Geschwindigkeit. “Je höher das Tempo, desto länger der Reaktionsweg und der Bremsweg. Das Risiko eines Unfalls steigt”, erklärt Mosshammer. Ein Pkw, der bei Tempo 30 einen Reaktions- und Bremsweg von insgesamt elf Metern habe, habe bei Tempo 50 mit 24 Metern einen doppelt so langen Anhalteweg und nach elf Metern noch fast die volle Geschwindigkeit. “Wird ein Fußgänger mit diesem Tempo angefahren, sind schwerste oder gar tödliche Verletzungen die Folge.”
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Demnach seien niedrigere Tempolimits eine wichtige Maßnahme, um die Zahl schwerer Verkehrsunfälle zu reduzieren. Auf Freilandstraßen erhöht Tempo 80 statt 100 die Verkehrssicherheit, im Ortsgebiet Tempo 30 statt 50, betont der VCÖ. Bereits 48 Vorarlberger Gemeinden und Städte unterstützen die VCÖ-Initiative für eine Änderung der Straßenverkehrsordnung, damit es ihnen erleichtert wird, Tempo 30 im Ortsgebiet einzuführen.
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Bürgermeister für Tempolimits
Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer betont laut VCÖ: “Tempo 30 bedeutet weniger krank machenden Lärm, weniger schwere Unfälle, mehr Sicherheit, besseren Schutz für unsere Kinder und mehr Platz für die Menschen.” Der Bürgermeister von Bregenz, Michael Ritsch, wird folgendermaßen zitiert: “Neben dem Klimaschutz sprechen auch die Verkehrssicherheit im Stadtgebiet und die reduzierte Lärmbelästigung für die Durchsetzung.” Und Florian Küng, der Bürgermeister von Vandans, erinnere daran, dass “mit Tempo 30 auch der Fuß- und Radverkehr gesteigert werden kann.”
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Niedrigeres Tempo reduziere auch die möglichen Folgen anderer Verkehrsvergehen, wie etwa Ablenkung, oder von Fahrfehlern. So ist beispielsweise Handy am Steuer nach wie vor ein großes Problem. Im Vorjahr wurden in Vorarlberg über 4000 Lenkerinnen und Lenker beim verbotenen Telefonieren mit dem Handy von der Exekutive erwischt. “Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht und langsam wie ein Alkolenker mit 0,8 Promille. Damit steigt die Gefahr eines Verkehrsunfalls massiv”, verdeutlicht VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.