Kurios: Darum gingen in Gaißau und Höchst die Lichter aus

Am Montagabend waren rund 1700 Haushalte im unteren Rheintal von einem Stromausfall betroffen.
Gaißau/Höchst Und plötzlich war das Licht aus. In Gaißau und den angrenzenden Gebieten von Höchst ist am Montagabend der Strom ausgefallen. Der kuriose Grund: „Offensichtlich ist ein Vogel aufgrund des dichten Nebels und der schlechten Sicht in eine Freileitung geflogen und hat einen Kurzschluss verursacht”, teilt Johannes Hofer von den Vorarlberger Energienetzen mit. Der Vorfall muss in der Nähe des Umspannwerks Höchst passiert sein.
„Schwäne und Störche in Stromleitungen haben wir ständig, dass sie aber einen Ausfall verursachen, kommt nur sehr selten vor”, sagt Walter Niederer, Obmann vom Naturschutzverein Rheindelta. Schließlich passiert nichts, wenn Vögel auf einer Leitung sitzen, der Vogel muss also irgendwie eine Verbindung zum Boden, dem Mast oder einer anderen Leitung hergestellt haben. Niederer war selbst von dem Ausfall betroffen und hatte 90 Minuten keinen Strom. Kurzerhand machte er drei Kerzen auf dem Adventkranz an.
Adventkranz hilft

„Es war richtig dunkel, da trifft sich das gut, dass die Kerzen schon bereitstanden”, erzählt er. Zudem halfen die Taschenlampen an den Smartphones. Seine Nachbarin las mit Stirnlampe auf dem Kopf ein Buch. Und seine Tochter freute sich, dass der Matheunterricht erst einmal pausieren musste.

Aber Spaß beiseite: Niederer vermutet einen Schwan als Verursacher der Komplikationen. Aufgrund des hohen Wasserstands im Bodensee finden die Vögel dort nämlich kein Futter mehr. Also weichen sie auf Wiesen und Felder aus. „Das ist nicht optimal”, sagt Niederer. Einerseits ärgern sie die Bauern, andererseits sind sie Gefahren wie Füchsen und frei laufenden Hunden ausgesetzt.

Dass die Uhrzeit am Backofen nicht stimmte, bemerkte Wayne Scheidner direkt, als er heimkam. Sonst hatte er die Folgen des Stromausfalls aber verpasst, da er unterwegs war. Verwundert zeigte sich der Gaißauer darüber, dass es nicht der erste Ausfall in der jüngeren Vergangenheit gewesen sei. Gelassen kommentierte er aber: „Solange nicht der große Blackout kommt, passt es ja.”
1700 Haushalte ohne Strom
Der Strom fiel in Gaißau und Höchst gegen 17.15 Uhr am Montagabend aus. „Zunächst waren 1700 Haushalte betroffen”, berichtet Hofer. Gegen 18.45 Uhr waren nur noch drei abgelegene Höfe ohne Strom, um kurz nach 20 Uhr hatte sich das Thema erledigt.

Akribisch lief die Suche nach dem Fehler. Beim Ablaufen der Freileitungen fanden die Mitarbeiter des Stördienstes noch in der Nacht den Vogel. Er hatte den Kontakt mit der Stromleitung nicht überlebt. Laut Energienetze ein äußerst seltener Grund als Verursacher eines Stromausfalls.
Dabei war es in diesem Bereich bereits der dritte Ausfall innerhalb kurzer Zeit. „Zufall”, sagt der Netzbetreiber. „Umweltereignisse wie Blitzeinschläge und umfallende Bäume haben wir nicht in der Hand.” Oder eben orientierungslose Vögel. Die Vorarlberger Energienetze versichern, dass die Infrastruktur in Vorarlberg zu den Spitzenreitern in Österreich gehöre. Das gelte auch für den Bereich Gaißau und Höchst.