Arlberg: Hoffnung auf Ende der Quarantäne lebt

Am Arlberg wird am kommenden Dienstag noch einmal getestet.
Lech, Dornbirn In St. Christoph und St. Anton hat sich die Hoffnung auf ein Ende der vom Coronavirus bedingten Abschottung zerschlagen. In Schröcken, Warth, Lech, Zürs und Stuben lebt sie hingegen noch. „Natürlich haben wir Interesse daran, dass die Quarantäne bald gelockert oder aufgehoben wird“, sagt der Lecher Bürgermeister Ludwig Muxel im VN-Gespräch. Ob die Sperren vor den Gemeindegrenzen am 3. April verschwinden, klärt sich kommende Woche. Am 31. März werden in den Quarantänegebieten alle Personen, die Symptome aufweisen, getestet. Vom Ergebnis hängt es ab, ob die Isolation aufgehoben oder verlängert wird. Derzeit gibt es in Lech 15 positiv getestete Fälle.
Institut testet privat
Inzwischen wird nicht nur in der Pathologie am LKH Feldkirch getestet. Auch das Privatinstitut Stangassinger in Dornbirn kann PCR-Tests durchführen und tut das auch. Auftraggeber sind Ärzte. „Wir testen vor allem symptomfreie Menschen, die eine Bestätigung für ihre Arbeit oder für den Grenzübertritt brauchen“, erklärt Daniel Forster, operativer Geschäftsführer des Instituts. Derzeit sind das fünf bis zehn Tests täglich, die Kapazität beträgt aktuell 70 Tests. Ab Montag sind 350 Tests pro Tag möglich, erläutert Forster. Derzeit sei man auch noch mit den begehrten Extraktionskits ausgestattet, das Institut arbeite gerade mit seinen Lieferanten an einer ordentlichen Versorgungslinie, fährt er fort. „Die Kits sind momentan schwer erhältlich. Wir schauen da, dass wir auch dem Land helfen können.“ Das Institut stehe dem Land und der Pathologie Feldkirch bei Bedarf mit seiner Kapazität zur Verfügung. Ein Test im Institut kostet 129 Euro plus zehn Prozent Mehrwertsteuer.
Noch ist das Labor nicht an das Meldesystem der Landessanitätsdirektion angeschlossen, da es ein anderes Testsystem verwendet. „Wir haben daher festgelegt, das Labor nicht mit täglichen Testläufen zu bestücken, sondern als Back-up für Ausfälle in der Pathologie in Feldkirch vorzuhalten“, erläutert Martina Rüscher. Damit sei sichergestellt, dass dringende Tests auch in einer solchen Ausnahmesituation sicher in Vorarlberg durchgeführt werden könnten. Zudem werden von der Pathologie in Feldkirch bei Bedarf Gegenchecks bei unklaren Testergebnissen in Auftrag gegeben.
Keine Häufung von Verstößen
Am Arlberg heißt es indes noch in der Abschottung ausharren. Den Lecher Bürgern attestiert Ludwig Muxel ein weitgehend diszipliniertes Verhalten. Ab und an würden sich ein paar Leute zusammenrotten, aber die Polizei habe ein wachsames Auge auf solche Ansammlungen und beende sie sofort. Sicherheitslandesrat Christian Gantner bestätigt: „Aus Lech ist derzeit keine Häufung von Verstößen bekannt, aber natürlich muss man auch hier davon ausgehen, dass es immer Unverbesserliche gibt. Ich appelliere deshalb gerade an die Bewohner von Quarantänegebieten, sich ausdrücklich an die Ausgangsbeschränkungen zu halten. Von der Einhaltung der Maßnahmen hängt es ganz wesentlich ab, wie lange die Quarantänemaßnahmen aufrechterhalten werden müssen.“
Schlag 15 Uhr ist Glockengeläut im Hintergrund zu hören. „Die Kirchenglocken rufen täglich um diese Zeit zum Gebet auf“, erklärt Ludwig Muxel und lobt den Beitrag der Kirche in Zeiten, in denen keine Gottesdienste stattfinden können.