Land will neuerliche Schulschließungen verhindern

VN / 08.09.2020 • 18:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Land will neuerliche Schulschließungen verhindern
schule Schulbeginn Coronavirus Schulstart nach Corona VS Hohenems Markt, Schlossplatz

Dennoch, die Ampel bestimmt das Schulgeschehen.

Bregenz Dermaßen spannend gestaltete sich wohl noch kein Schulbeginn. Am kommenden Montag starten 47.517 Schülerinnen und Schüler sowie 6428 Lehrpersonen in ein Schuljahr, dessen Wohl und Wehe an einer Ampel, nämlich der Corona-Ampel, hängt. Für Landeshauptmann Markus Wallner ist aber jetzt schon klar: „Wir denken nicht daran, Schulen zu schließen“, betonte er nach der Regierungssitzung am Dienstag. Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink pflichtete bei: „Wir möchten Schülern, Pädagogen und Eltern möglichst viel Normalität gewährleisten.“ Bildungsdirektorin Evelyn Marte-Stefani unterstrich: „Alle dürfen darauf vertrauen, dass die Schule ein sicherer Ort ist.“ Schul- und Gesundheitsbehörden fühlen sich dafür gut vorbereitet. Das Ampelsystem wird als verlässliches Instrument gesehen, den normalen Unterricht so lange wie möglich aufrechtzuerhalten und die Gesundheit aller Beteiligten bestmöglich zu schützen.

Krisenteam für jede Schule

Seit vergangenem Freitag ist die Corona-Ampel in Betrieb. Die Schulen selbst werden von der Bildungsdirektion über die jeweilige Ampelphase und daraus resultierende Vorkehrungen informiert. Noch steht die Ampel auf Grün. Sollte es so bleiben, dürfen die Schüler am Montag ohne Gesichtsmaske in ihre Bildungsstätten kommen. „Die anderen Hygienebestimmungen sind jedoch konsequent einzuhalten“, betonte Schöbi-Fink. Dass dem so ist, dafür soll unter anderem ein Krisenteam, das an jeder Schule einzurichten ist, sorgen. Eine klare Vorgehensweise gibt es auch bei Verdachtsfällen. Bei Volksschulkindern muss im positiven Fall nur das betroffene Kind in Quarantäne, der Unterricht für die anderen Kinder läuft normal weiter. Gibt es in einer Klasse mehrere Fälle oder wird eine Lehrperson positiv getestet, prüft die Gesundheitsbehörde, ob die Absonderung einer ganzen Klasse notwendig ist. Kinder und Jugendliche über zehn Jahre werden wie Erwachsene behandelt, also in Absonderung geschickt.

Da trotz bester Planung eine vorübergehende Umstellung auf Distance Learning nicht ausgeschlossen werden kann, wurden auch hier Maßnahmen gesetzt. So soll der Einfachheit halber nur noch eine Lernplattform an jeder Schule zum Einsatz kommen und bei Arbeitsaufträgen an die Schüler auf einen guten Mix aus Videosequenzen, Live-Streams sowie Lern- und Arbeitsphasen ohne Bildschirm geachtet werden. Inzwischen verfügen alle Schüler der 4. Volksschulklassen sowie der gesamten Sekundarstufe I über die erforderliche technische Ausstattung.

Gurgelstudie an 15 Schulen

Dazugelernt haben auch die Pädagogen. Die Nachfrage nach Fortbildungen im Bereich des digitalen Lehrens und Lernens an der PH Vorarlberg hat laut Barbara Schöbi-Fink seit März stark zugekommen. 75 Webinare wurden für 950 Lehrpersonen durchgeführt. Im Wintersemester stehen 531 Fortbildungsplätze zur Verfügung. Die digitale Aufrüstung nutzt die Bildungsdirektion für eine verstärkte Kommunikation mit den Schulen. „Am Mittwoch gibt es die erste Onlinekonferenz, bei der Schulleiter auf den neuesten Stand gebracht werden“, kündigte Marte-Stefani an. Zudem wurde ein Onlinetreffpunkt eingerichtet, der jeden Dienstag zwischen 17 und 18 Uhr stattfindet. Was die Personalsituation betrifft, wird die lehrplanmäßige Vollbesetzung durch Mehrdienstleistungen, Sonderverträge oder den Einsatz von bereits pensionierten Pädagogen sichergestellt. Bleibt noch die Gurgelstudie, an der in Vorarlberg 15 Schulen teilnehmen. Die schmerzfreie Testmethode soll einen Überblick über das Infektionsgeschehen an Schulen liefern.

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