Tipps vom Experten: So gelingt der Grillabend trotz gestiegener Preise

Die Teuerung spürt man gerade auch beim Einkauf für einen Grillabend. Tom Heinzle gibt Tipps, wie man das Beste aus der Situation macht.
Schwarzach Sommerzeit ist Grillzeit. Doch ein Blick auf die Teuerungsrate mag so manchem Vorarlberger auf den ersten Blick den Grillabend verderben. Dies gilt nicht zuletzt für das Kernelement vieler Grillmenüs, dem Fleisch. „Wer eine gute Qualität auf dem Teller will, muss beim Fleisch tief in den Sack greifen“, weiß auch Grillexperte Tom Heinzle.

Doch der Vorarlberger Autor mehrerer Grill-Ratgeber hinterfragt diese Führungsstellung des Fleisches auf dem Grillrost. „Jeder erwartet bei einem Grillabend perfektes Fleisch“, weiß er aus seiner Erfahrung. „Ich frage daher, womit wollt ihr eure Gäste noch überraschen?“ Die Antwort kann daher nur die Beilagen sein. Sie sind die Bühne, auf der das Grillfleisch präsentiert wird. „Für mich ist Fleisch zwar wichtig, aber schon lange nicht mehr der Hauptbestandteil eines Grillabends“, erklärt Heinzle. Er empfiehlt vielmehr ein Verhältnis von zwei zu eins zugunsten der Beilagen, bei denen man etwas Experimentierfreude zeigen darf. Denn längst darf mehr als nur Zucchini und Kartoffeln auf den Grillrost.
Salatherzen und Blumenkohl
Ein Ofenblumenkohl lässt sich beispielsweise auch am Grill zaubern. „Den ganzen Blumenkohl untenrum von den Blättern befreien und bei indirekter Hitze von etwa 160 Grad eine Stunde lang grillen“, rät Heinzle. Wenn man die Oberfläche großzügig mit Butter und Grillgewürzen behandelt, erhält man so einen weichen und kraftvoll schmeckenden Begleiter zu Fisch und Fleisch.
Selbst ein Salatherz hat bei Heinzle einen Platz auf dem Rost. „Dieses der Länge nach halbieren und mit Sonnenblumenöl, Salz und Pfeffer marinieren“, rät der Experte. Dieses wird auf der Schnittfläche bei hoher direkter Hitze maximal eine Minute lang gegrillt, bevor es umgedreht wird und mit einem süßlichen Essig oder Balsamico abgelöscht wird. Eine weitere Minute auf dem Grill rundet die Beilage ab und bereitet diese für eine weitere Verfeinerung je nach Geschmack vor. Mit etwas Übung und Mut lässt sich quasi alles auf dem Grill zu einer Delikatesse verwandeln, ist Heinzle überzeugt.
Viel Sparpotential sieht der Grillmeister gerade im Einkauf. „Es braucht ein größeres Bewusstsein, das zu kaufen, was man tatsächlich braucht“, ist Heinzle überzeugt. Auch Restgemüse lasse sich mit etwas Kreativität noch nutzen. Wer preisgünstig fahren will, sollte aus Heinzles Sicht auf die Natur vertrauen. Regionales und saisonales Gemüse lässt sich direkt vom Erzeuger auf jedem Markt erwerben. Und auch Fleisch aus der Region findet sich auf dem Bauernmarkt vor der Haustüre.
Mehr von Tom Heinzle
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.