Umbau des Ärztehauses: Streit über versteckte Nebenkosten

VN / 18.02.2023 • 11:00 Uhr
Der Umbau des Ärztehauses ist zwar schon eine Weile her, dennoch sorgte er in der letzten Gemeindevertretungssitzung für Zündstoff. <span class="copyright">Gemeinde</span>
Der Umbau des Ärztehauses ist zwar schon eine Weile her, dennoch sorgte er in der letzten Gemeindevertretungssitzung für Zündstoff. Gemeinde

Warum der Umbau des Ärztehauses in St. Anton nochmals für Zündstoff sorgte.

St. Anton In der Gemeindevertretungssitzung von St. Anton wollte die Liste „St. Antöner Volkspartei und freie Kandidaten“ ergründen, warum es zu einer Überschreitung der Kosten beim Umbau des Ärztehauses gekommen ist, denn am Ende hat der Umbau statt den veranschlagten 110.000 Euro 128.000 Euro gekostet. Der Opposition war nicht ganz klar, woher die Kostensteigerung komme. Die finale Kostenaufstellung trudelte erst nach Fertigstellung des Umbaus bei der Gemeinde ein mit dem Ergebnis von Zusatzkosten in Höhe von knapp 20.000 Euro. Anscheinend waren die 15 Prozent Nebenkosten nicht im Angebot enthalten.

„Es hat keinen Beschluss über die Vergabe und die Angebote gegeben“, monierte Jörg Bitschnau. Die 20.000 Euro Zusatzkosten habe man nicht vorab besprochen. Man wolle in Zukunft „solche Situationen verhindern“, bei denen man die Nebenkosten einfach „übersieht“. Jörg Bitschnau will erst einen Beschluss fassen, wenn alle Angebote auf dem Tisch liegen. Der Bauausschuss solle die Angebote samt Nebenkosten vor einer Vergabe intensiv prüfen, um dadurch Fehler zu vermeiden.

Bürgermeister Helmut Pechhacker wies darauf hin, dass der Umbau des Ärztehauses von allen Gemeindevertretern einstimmig beschlossen wurde. Innerhalb der kurzen Umbauzeit während des Urlaubs der Ärztinnen wäre es „ein Ding der Unmöglichkeit“ gewesen, eine Gemeindevertretungssitzung einzuberufen. Über die 18.000 Euro wurde man erst in Kenntnis gesetzt, nachdem der Umbau fertig war. In den drei Wochen seien Mehrarbeiten zustande gekommen, die vorher nicht mit einkalkuliert wurden. So sind Leitungen aus der Wand hervorgekommen, eine zusätzliche Tür musste eingebaut und der Boden ausgeglichen werden. „Mehrkosten wird es immer geben, ebenso Unvorhergesehenes auf Baustellen“, so Pechhacker.

Trotzdem pochte Jörg Bitschnau darauf, dass der Bauausschuss in Zukunft solche Angebote überprüfen solle. Fabienne Netzer sagte ebenfalls: „Wir haben damals etwas Unsauberes beschlossen.“ „Aber einstimmig“, konterte Helmut Pechhacker. Er versteht die Kritik nicht. Bei den Malerarbeiten für die Volksschule und den Gemeindesaal beispielsweise habe man ein maximales Budget von 60.000 Euro beschlossen, die Arbeiten aber noch nicht vergeben. „Das ist die sauberste Vorgehensweise, die es gibt.“ Der Beschluss, dass in Zukunft Angebote ab 20.000 oder 30.000 Euro im Bauausschuss vorher geprüft werden, wurde aufgrund von Unklarheiten vertagt.