Die “verkiffte” Jugend – oder doch nicht?

Was für Erfahrungen haben junge Vorarlberger mit der kürzlich verbotenen Substanz HHC gemacht und ist sie wirklich so beliebt?
Von Norea Ertl
Bislang war das halbsynthetische Cannabinoid HHC in Österreich legal am Markt. Seit Donnerstag ist allerdings die Herstellung, sowie der Handel von Hexahydrocannabinol, wie man es im Fachjargon nennt, verboten. Das werde so bleiben, bis ausreichend Erkenntnisse über die gesundheitlichen Folgen vorliegen, wie Gesundheitsminister Johannes Rauch erklärt. Vor allem bei Jugendlichen soll HHC beliebt sein. Doch wie denken jungen Menschen wirklich über die Droge?

“Fühlt sich gleich an”
Auf VN-Nachfrage hin erklärten sich drei junge Vorarlberger bereit, genau diese Frage zu beantworten. Alle drei haben schon einmal HHC konsumiert, sie erwarben dieses in CBD-Stores. “Es fühlt sich genauso an, als würde ich Gras mit THC-Gehalt rauchen”, erklärt der 20-jährige Paul*. Dem stimmt auch Luisa* zu. Sie ist 19 Jahre alt und konsumiert Cannabis, im Gegensatz zu Paul, nicht regelmäßig.

Einmaliger Konsum
Der 17-jährige Mike* gibt an, dass sich das HHC vor allem geschmacklich vom Cannabis mit THC-Gehalt unterschied. Doch auch der Tag nach dem Konsum sei anders als üblich verlaufen: “Es ging mir nicht sehr gut, ich fühlte mich den ganzen Tag irgendwie komisch.” Er müsse aber auch zugeben, dass er sich nur hineingesteigert haben könnte, da er HHC zum ersten Mal konsumierte. Trotzdem blieb es bei Mike, wie bei Luisa und Paul auch, bei diesem einmaligen Konsum.

“Zu wenig erforscht”
Der 20-jährige Paul ist zwar der Meinung, dass HHC in der Theorie eine gute Alternative zu THC-haltigem Cannabis sein könnte, allerdings nur, wenn es gründlich erforscht wäre und feststeht, dass es wirklich weniger schädlich ist. “Ich finde es gut, dass es jetzt illegal ist.” Wenn man aufgrund dessen jetzt aber nicht ausreichend weiterforschen könne, sei das in seinen Augen nicht wirklich hilfreich.
“Kann nicht gesund sein”
Dem stimmt Mike zu: “Ich bin wirklich skeptisch.” Er sieht ebenfalls ein großes Problem im Fortschritt der Forschung: Cannabis mit THC-Gehalt sei schon zu wenig erforscht, bei HHC sei es noch viel weniger. Auch, dass die Droge synthetisch hergestellt wird, schreckt den 17-Jährigen ab: “Das kann nicht gesund sein.”
Luisa gibt zu, sich nicht wirklich gut mit der Materie auszukennen, jedoch sei es in ihren Augen heftig, dass die Droge bislang legal zu erwerben war, da das HHC bei ihr den gleichen Zustand auslöste, wie das THC-haltige Cannabis.
*Namen von der Redaktion geändert
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