Vorarlberg wird zum Klassiker

Sport / 29.03.2023 • 17:01 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
2018 zog der Auftakt der damaligen Österreich-Rundfahrt in der Feldkircher Innenstadt Tausende Zuschauer an. <span class="copyright">Steurer</span>
2018 zog der Auftakt der damaligen Österreich-Rundfahrt in der Feldkircher Innenstadt Tausende Zuschauer an. Steurer

Tour-Auftakt führt von Dornbirn ins Oberland und in den Bregenzerwald.

Dornbirn Eine Begegnung am Fahrradsteg bei der Birkenwiese über die Dornbirnerach hat die Grundlage geschaffen, dass Dornbirn Start- und Zielort der ersten Etappe der neuen Tour of Austria sein wird.

Bei der Eröffnung der Brücke 2018 sollen Bürgermeisterin Andrea Kaufmann und Team-Vorarlberg-Manager Thomas Kofler ins Gespräch gekommen sein und Kaufmann habe sich angemeldet als Austragungsort für die nächste Rad-Großveranstaltung in Vorarlberg. So erzählte es die Bürgermeisterin gestern bei der Präsentation der ersten Etappe auf dem Dornbirner Karren. Als Kofler schließlich im Zuge der Neuorganisation der altehrwürdigen Österreich-Rundfahrt einen Etappenort in Vorarlberg suchte, kristallisierte sich schnell Dornbirn als Start- und Zielort heraus.

Tour-Geschäftsführer Thomas Kofler mit Landesrätin Martina Rüscher, Bügermeisterin Andrea Kaufmann und Organisator Jürgen Schatzmann.<span class="copyright"> TOA</span>
Tour-Geschäftsführer Thomas Kofler mit Landesrätin Martina Rüscher, Bügermeisterin Andrea Kaufmann und Organisator Jürgen Schatzmann. TOA

In der Vergangenheit hatte es bei den Etappen in Vorarlberg meist Sprintentscheidungen gegeben, etwa durch Werner Riebenbauer(2001 in Dornbirn), Andre Greipel (2009 in Dornbirn und 2010 in Dornbirn), Robert Hunter (2011 in Götzis) und Matej Mohoric (2018 in Feldkirch). Und auch bei der Austragung 2023 geht es nicht ins Hochgebirge. „Als Laternser wäre ich natürlich gerne über das Furkajoch gefahren, aber die erste Etappe wollten wir nicht zu schwierig machen. Es kommen ja noch einige Herausforderungen“, sagt Kofler.

2009 gewann der Deutsche Andre Greipel in Dornbirn. <span class="copyright">Diener</span>
2009 gewann der Deutsche Andre Greipel in Dornbirn. Diener

Technisch schwieriges Finale

Von Dornbirn geht es Richtung Oberland, nach der ersten kleinen Steigung durch den Klauser Wald folgt die erste Sprintwertung in Rankweil. Anschließend geht es über den Schwarzen See zur ersten Bergwertung der zweiten Kategorie in Thüringerberg. Nach der Abfahrt nach Thüringen geht es auf dem umgedrehten GP-Vorarlberg-Kurs über Nenzing nach Frastanz, ehe das Feld wieder Kurs zurück nach Dornbirn nimmt und in Hohenems eine weitere Sprintwertung passiert. Nach 82,2 Kilometer langen Runde und der ersten Zieldurchfahrt am Dornbirner Marktplatz folgen zwei Runden über Wolfurt, wo die letzte Sprintwertung ausgefahren wird, nach Buch und Alberschwende. Dort wird es am Dorfplatz jeweils eine weitere Bergwertung vergeben. Die Entscheidung fällt anschließend am Weg zurück nach Dornbirn, über den Achrain geht es über das Oberdorf zur Sägerbrücke und von dort leicht abschüssig auf den Marktplatz. „Es ist ein landschaftlich wunderschöner Verlauf und ich denke, wir sehen in Vorarlberg eine typische Klassiker-Etappe. Die letzten fünf Kilometer sind technisch sehr anspruchsvoll“, sagt Kofler. Die vielen Richtungsänderungen in Kombination mit dem hohen Tempo werden im Finale nicht nur für Spannung, sondern auch Gefahr sorgen. Insgesamt wird die Etappe 149,3 Kilometer lang mit 1781 Höhenmetern.

Vorarlberg wird zum Klassiker
Die Route der ersten Etappe.

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Zuschauermassen erwartet

Klassikerflair soll allerdings nicht nur im Fahrerfeld herrschen, die Veranstalter erwarten sich dank zahlreicher Zuschauer entlang der Strecke und im Ziel in Dornbirn Volksfestatmosphäre. Zahlreiche Orte haben bereits ein Rahmenprogramm angekündigt. Bereits am Vorabend wird am Marktplatz die „Tour Kick Off Party“ stattfinden. Alleine in der Messestadt rechnet Kofler mit 5000 bis 10.000 Zuschauern.

Linus Stari hofft auf eine Teilnahme an der Tour of Austria. <span class="copyright">TV</span>
Linus Stari hofft auf eine Teilnahme an der Tour of Austria. TV

Ob beim Auftakt der Tour of Austria auch heimische Fahrer am Start stehen werden, entscheidet sich erst in den kommenden Wochen. Beste Chancen auf einen Platz im Tour-Aufgebot hat der Hohenemser Dominik Amann. Der 24-Jährige hat sich zu einem wertvollen Helfer im Team Vorarlberg entwickelt und könnte die Gesamtklassement-Fahrer in der Rankweiler Equipe unterstützen. Hoffnungen darf sich auch der Lustenauer Linus Stari machen. Nach guten Auftritten im Vorjahr in Bulgarien und Kroatien hat den 25-Jährigen eine Krankheit in der Saisonvorbereitung gestoppt. Beim Bundesliga-Eröffnungsrennen in Leonding hielt Stari lange mit der Spitze mit. Zu früh kommt die Tour of Austria noch für den Team-Neuling Laurin Nenning. Der 18-Jährige fiebert dem Rennen dennoch als Fan am Straßenrand entgegen. Bis zu vier World-Tour-Teams und ebenso viele Pro-Tour-Mannschaften sollen nach Dornbirn kommen, der Rest wird mit kontinentalen Mannschaften aus verschiedenen Nationen besetzt. Insgesamt werden 20 Teams mit je sieben Fahrern am 2. Juli in Dornbirn am Start stehen. Bewerbungen zur Teilnahme seien bereits 50 im Tour-Büro bei Organisator Jürgen Schatzmann eingetrudelt, einzig die Mannschaft von Tour-Sieger Jonas Vingegaard, Jumbo-Visma, hat verzichtet. Die Niederländer wollen jenen Fahrern, die nicht bei der Tour starten, einen Urlaub ermöglichen. Dafür zeigt UAE-Team-Emirates großes Interesse an einer Reise nach Vorarlberg.

Die Tour of Austria führt fast an Dominik Amanns Elternhaus vorbei. <span class="copyright">Ebenbauer</span>
Die Tour of Austria führt fast an Dominik Amanns Elternhaus vorbei. Ebenbauer

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