Schoppernauer Familienbetrieb nach Brand schwarz wie ein Kohlebergwerk

Den 26. April 2022 werden die Schoppernauer Fensterbauer Schwarzmann nicht vergessen. Nun jährt sich der Großbrand.
Schoppernau „Wir waren planmäßig unterwegs. Der Neubau stand vor Inbetriebnahme, und für das neue Büro war die Lieferung der Möbel avisiert. Doch es kam ganz anders. Statt des Möbelwagens standen Feuerwehren um das Haus, um noch größeren Schaden zu verhindern“, schildert Firmenchef Claus Schwarzmann die dramatischen Ereignisse vor einem Jahr, als am 26. April gegen 22.30 Uhr Feuer ausbrach.
Schlimmeres abgewendet
Damals stand der Weiterbestand des Unternehmens auf Messers Schneide. Es drohte die komplette Zerstörung der Werkhallen samt Wohnobjekten. Felix Schwarzmann gründete den auf Fensterbau spezialisierten Betrieb 1971. 30 Jahre später übernahm Sohn Claus. Mit Jan arbeitet heute die dritte Generation im Unternehmen mit.

„Die Feuerwehren haben Großartiges geleistet, sonst wäre noch mehr zerstört worden“, erinnert sich Claus Schwarzmann im Gespräch mit der VN-Heimat. Diese Feststellung ist das Stichwort für Sohn Jan, der sich entschuldigt: „Sorry, Feuerwehrprobe.“ Dort war er auch vor einem Jahr. Dass die Feuerwehr sofort startklar war und deshalb wertvolle Zeit gewann, war mitentscheidend für den Einsatzerfolg. Trotzdem war der Schaden enorm. Rund vier Millionen Euro.
Zusätzliche Sicherheit
Der rasche und effiziente Einsatz der Feuerwehren des Hinterwaldes war das eine, zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen das andere. „Wir haben freiwillig mehr Brandschutz und Brandmelder installiert, als behördlich vorgeschrieben wurde. Das hat geholfen, noch größeren Schaden zu verhindern“, so Claus Schwarzmann.

Zerstört und verrußt
Ausgelöst wurde das Feuer durch einen Defekt an einer automatischen Maschine. „Die Brandermittler haben eruiert, dass sich wohl ein Werkstück verklemmt hatte. Dadurch ist die Maschine heiß gelaufen, und das hat den Brand dann ausgelöst.“ Die Schäden waren vielschichtig. „Das Feuer zerstörte die 1992 errichtete Halle, der Rauch zog den vor Inbetriebnahme stehenden Neubau in Mitleidenschaft“, so Claus Schwarzmann mit dem Hinweis, dass „man bei genauem Hinsehen die Reste dieser Verrußung auch heute noch erkennt“. Es war eine Riesenarbeit, die Halle, die schwarz wie ein Kohlebergwerk war, wieder zu reinigen.
Beispielhafte Zusammenarbeit
Die Reinigungsarbeiten waren noch das kleinere Problem. Den Neubau zu errichten und die Betriebsunterbrechung möglichst gering zu halten, war das größere Problem. „Da haben alle Beteiligten – angefangen von den Planern Walter Felder und Wise Geser über die Behörden und die Bauhandwerker – Großartiges geleistet”, lobt Claus Schwarzmann die Zusammenarbeit und stattet seinem Kollegen Andreas Böhler einen besonderen Dank ab. „Andreas kennt diese Situation. 1993 ist sein Betrieb abgebrannt. Er hat noch am gleichen Tag angerufen und seine Hilfe angeboten. Er hat die gleichen Maschinen wie wir. Deshalb war es gut machbar, dass wir in seinem Betrieb produzieren durften. Wenn seine Mitarbeiter ins Wochenende gingen, haben wir ab Freitagmittag notfalls bis am Sonntag in Wolfurt produziert. Das ging mehrere Monate so, ehe wir nach und nach wieder unsere neuen Betriebshallen nutzen konnten. Am 23. Dezember war schließlich die neue Halle auch außen fertiggestellt.“ STP
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