„Tauben-Freunde“ starten in Andelsbucher Traditionshaus durch

VN / 27.04.2023 • 16:30 Uhr
Auch der Andelsbucher Kulturausschuss kommt zu Sitzungen in die Taube. <span class="copyright">stp</span>
Auch der Andelsbucher Kulturausschuss kommt zu Sitzungen in die Taube. stp

Der Gasthof Taube wird nach vielen Jahren wieder zum Treffpunkt des kulturellen Lebens.

Andelsbuch Immer öfter dringt Licht aus den Fenstern des traditionsreichen Gasthofs Taube in Andelsbuch. Nach rund zwei Jahrzehnten, in denen der Gastbetrieb ruhte und das traditionsreiche und geschichtsträchtige Haus gegenüber der Pfarrkirche weitgehend ungenützt blieb, kehrt wieder Leben zurück: Die Besitzerin hat die Taube einer initiativen Gruppe zur Verfügung gestellt und unterstützt damit deren Bemühungen, aus dem Haus wieder einen Treffpunkt zu machen.

Herbert Franz engagiert sich für die Reaktivierung der Taube.
Herbert Franz engagiert sich für die Reaktivierung der Taube.

Vereinsgründung auf Schiene

Seit über einem Jahr ist diese ambitionierte Gruppe an der Arbeit und hat jetzt einen großen Schritt zur Umsetzung ihres ehrgeizigen Vorhabens gesetzt: „Die Bezirkshauptmannschaft hat die Statuten unseres Trägervereins genehmigt, wir können also demnächst die offizielle Gründungsversammlung durchführen“, freut sich Simone Voppichler, Obfrau des Theatervereins Egg und von Anfang an bei den „Tauben-Freunden“ aktiv tätig, denn „wir haben keine wirklich geeignete ständige Spielmöglichkeit in Egg und haben viel improvisiert. Jetzt haben wir die Möglichkeit einer fixen Theater-Location bekommen“, so die engagierte Theaterobfrau aus der Nachbargemeinde.

Der Theaterverein Egg probt bereits eifrig für die Premiere im Tubo-Saal, ab 18. Mai sind neun Vorstellungen geplant.
Der Theaterverein Egg probt bereits eifrig für die Premiere im Tubo-Saal, ab 18. Mai sind neun Vorstellungen geplant.

Mit ihrem Theaterverein (der bereits eifrig probt und am 18. Mai mit dem Stück „Otello darf nicht platzen“ Premiere feiert) wurde sie in Andelsbuch mit offenen Armen aufgenommen, wie Karin Ritter, Obfrau des Andelsbucher Kulturausschusses betont: „Wir haben dem Egger Theaterverein gerne kulturelles Asyl gewährt, denn die Aktivitäten dieses Vereins sind ein wichtiger Beitrag dazu, die Taube wieder zu aktivieren. Bei diesen Bemühungen ist jede Unterstützung willkommen.“

Karin Ritter vom Andelsbucher Kulturausschuss gewährt Simone Voppichler und dem Egger Theaterverein „kulturelles Asyl“ in der Taube.
Karin Ritter vom Andelsbucher Kulturausschuss gewährt Simone Voppichler und dem Egger Theaterverein „kulturelles Asyl“ in der Taube.

Enkel als Initialzündung

Nicht nur der Theaterverein Egg leistet einen wichtigen Beitrag, auch andere „Gäste“ aus der Nachbargemeinde unterstützen die „Tauben-Freunde“. Die beiden Konzerte von Hanskaspas Enkeln haben vor einigen Wochen als Initialzündung gewirkt. „Viele Andelsbucherinnen und Andelsbucher, aber auch Besucher von auswärts sind auf unser Projekt aufmerksam geworden, und seither häufen sich die Anfragen und damit auch die Unterstützung“, so Bianka Franz, die mit einer Gruppe Gleichgesinnter vor gut einem Jahr das „Projekt Tubo“ initiiert hat.

Bianka Franz: „Dass sich die Bevölkerung so stark für das Projekt interessiert, macht uns Mut.“
Bianka Franz: „Dass sich die Bevölkerung so stark für das Projekt interessiert, macht uns Mut.“
Die Konzerte von Hanskaspas Enkeln brachten einen Durchbruch. Sie führten dazu, dass sich die Bevölkerung verstärkt für das Taube-Projekt interessiert.
Die Konzerte von Hanskaspas Enkeln brachten einen Durchbruch. Sie führten dazu, dass sich die Bevölkerung verstärkt für das Taube-Projekt interessiert.

Neue alte Heimstätte

„Seit diesen Konzerten häufen sich nicht nur Anfragen, es finden auch vielfältige Veranstaltungen statt“, verweist Voppichler beispielsweise auf die Jahreshauptversammlungen des Museumsbahnvereins oder des Heimatpflegevereins. Für die Museumsbähnler war es eine Rückkehr zu ihren Wurzeln, denn die „Verkehrsinitiative Bregenzerwald“, aus der später der Museumsbahnverein hervorging, wurde in der Taube gegründet und hielt hier jahrelang ihre Sitzungen ab.

Symbolisch hielten die Museumsbähnler ihre Jahreshauptversammlung in der Taube ab.
Symbolisch hielten die Museumsbähnler ihre Jahreshauptversammlung in der Taube ab.

Neben überregionalen Veranstaltungen sind es in erster Linie Familienfeste, die wieder in der neuen alten Heimstätte stattfinden. „Das ist für uns ein großer Ansporn und eine Bestätigung dafür, dass die Bevölkerung unser Projekt unterstützt“, sehen sich die Tauben-Freunde auf dem richtigen Weg, das historisch interessante Haus, um 1800 vom damaligen Landammann Johann Fink errichtet, Zunftlokal der Andelsbucher Handwerker und 200 Jahre beliebte Dorfwirtschaft, zu neuer Blüte zu erwecken. STP

Rund 20 Jahre war die Taube im „Dornröschenschlaf“, aus dem sie jetzt Schritt für Schritt wieder geweckt wird.
Rund 20 Jahre war die Taube im „Dornröschenschlaf“, aus dem sie jetzt Schritt für Schritt wieder geweckt wird.
Das Wirtshausschild ist ein kleines Kunstwerk.
Das Wirtshausschild ist ein kleines Kunstwerk.
Die Wirtshausstuben sind weitgehend original erhalten.
Die Wirtshausstuben sind weitgehend original erhalten.