Ein Häuschen steht im Walde

Waldkindergarten Nenzing bekommt mit einem „Takka“ einen besonderen Innenraum.
Nenzing Über vier Jahre ist es zwischenzeitlich her, dass die Marktgemeinde Nenzing mit dem Wunsch auf das „Institut für experimentelle Architektur an der Uni Innsbruck Hochbau Studio Schmidbaur“ zukam. Der Wunsch: Einen Innenraum sowie Stauraum für die Kinder des Waldkindergartens „Dussa“ zu entwerfen. Bislang diente ein Indianer-Tipi als Unterschlupf, dieses war jedoch immer wieder von Grünspan befallen und deshalb nicht beständig. Ein Auftrag, der mit Freude angenommen wurde, wie die Uni-Professoren Gilbert Sommer und Volker Flamm betonen: „Die Marktgemeinde Nenzing hat hier viel Durchhaltevermögen bewiesen, denn viele derartige Projekte verlaufen im Sand oder werden mit vielen Kompromissen umgesetzt.“ Zu Beginn verbrachten die Studenten beispielsweise einen Tag im Waldkindergarten, um die Bedürfnisse zu erheben. „Die Aussicht, dass ihr Projekt auch umgesetzt wird, motivierte die Studenten zusätzlich“, erläutert Architekt Gilbert Sommer.


Gilbert Sommer, Uni-Professor Institut für experimentelle Architektur
Qualitätsvolle Räumlichkeiten
Wichtig war den Auftraggebern dabei, qualitätsvolle Räumlichkeiten für Kinder zu entwickeln und das Lernen mit allen Sinnen zu unterstützen. „Wie viel darf man hinzufügen, um die Qualität des Waldes nicht zu mindern? Was soll ergänzt werden, um einen Mehrwert zu erzielen?“ Fragen, mit denen sich auch die Planer des späteren Siegerprojektes, Josef Herzog und Nikolas Tekker auseinandersetzten. Ihr „Takka“, das übrigens aus dem Finnischen übersetzt „Feuer“ heißt, wurde nun umgesetzt und kürzlich in einem Waldstück bei Nenzing-Beschling aufgebaut. Auch für die ausführenden Firmen – Neuhauser Holzbau sowie die Lehrlinge der Firma Liebherr – war der Aufbau eine Herausforderung: „Kein Teil ist wie das andere“, erläutert Vizebürgermeister Herbert Greussing, der gemeinsam mit Edwin Gaßner vom örtlichen Bauamt das Projekt von Anfang an stark unterstützte. Im Zentrum steht eine Feuerstelle.


Das „Takka“ bietet zudem Schutz vor Wind und Wetter und Lagermöglichkeiten. Studenten des Instituts für experimentelle Architektur an der Uni Innsbruck waren es nun auch, die ein Wochenende lang im Wald campierten und bei der Fertigstellung des Gebäudes halfen. Mit dabei auch Planer Nikolas Tekker, der sein Studium längst abgeschlossen hat, aber trotzdem extra aus Luxemburg angereist kam. „Es ist einfach schön zu sehen, wie toll das fertige Projekt wird. Daran wollte ich mich beteiligen.“ EM
