Gunter Damischs Teile vom Ganzen

Neue Foyer-Ausstellung im Forum Würth Rorschach.
Rorschach Das Forum Würth Rorschach eröffnete kürzlich die 17. Foyer-Ausstellung seit seiner Gründung vor zehn Jahren. Unter dem Titel “Gunter Damisch – Teile vom Ganzen. Sammlung Würth” präsentiert sie eine faszinierende Sammlung von Werken des österreichische Künstlers Gunter Damisch, die sich auf naturnahe und abstrakte Welten konzentrieren. Die Ausstellung stellt einen einzigartigen Kosmos dar, der zwischen Skulptur, Grafik, Zeichnung und Malerei oszilliert.

Damisch schafft in seinen Werken eine einzigartige Verbindung von Farbe, Struktur und Form. Die dynamische Ausdruckskraft und die poetische Sprache seiner Titel liefern dabei Hinweise auf die Interpretation der Kunstwerke. Jedes Bild zeigt einen fragmentierten Ausschnitt aus einer größeren Realität, der vom Künstler in einem bestimmten Moment eingefangen wird. Die Bildtitel ergänzen die erzählerische Qualität der Werke auf poetische Weise.

Die eindrucksvolle Ausstellung erstreckt sich über das untere und obere Foyer und begeistert gleichermaßen Kunstinteressierte aller Art. Gunter Damischs Werke entfalten ihren Reichtum nicht nur in Malerei und Zeichnungen, sondern werden auch in die dreidimensionale Form überführt.

Dabei verwandelt sich der Mikrokosmos plötzlich in einen geschlossenen Makrokosmos, der aus der Leidenschaft des Künstlers für kleine Naturfundstücke entsteht. Zapfen, Blüten, Stängel und Tierknochen werden in Bronze und Aluminium gegossen und nehmen dadurch eine ewige Form an.

Gunter Damisch, 1958‒2016, wurde in Steyr (Oberösterreich) geboren. Er studierte von 1978 bis 1983 Malerei und Grafik bei Max Melcher und Arnulf Rainer an der Akademie der bildenden Künste Wien. Von 1992 bis zu seinem frühen Tod im Jahr 2016 war er selbst als Professor für Grafik an derselben Akademie tätig. Mit seiner anfangs expressionistisch anmutenden Bildsprache wurde Gunter Damisch in den 1980er-Jahren neben Künstlern wie Siegfried Anzinger, Erwin Bohatsch, Herbert Brandl, Kurt Kocherscheidt und Maria Lassnig als Protagonist der sogenannten “Neuen Wilden” bekannt.

Sein Schaffen zeichnete sich durch eine lebendige und dynamische Auseinandersetzung mit Farben, Formen und Strukturen aus. Damisch war ein vielseitiger Künstler, der verschiedene Medien und Techniken einsetzte, um seine individuelle Bildsprache zu entwickeln.

In seinen Werken verbindet Damisch auf einzigartige Weise Abstraktion und Naturdarstellungen. Er schafft eine faszinierende Symbiose zwischen organischen Formen und abstrakten Elementen. Seine Werke wirken oft wie mikroskopische Aufnahmen, die uns eine neue Perspektive auf die Welt um uns herum eröffnen. Durch die Darstellung von Details und Fragmenten lädt er den Betrachter ein, die Komplexität und Schönheit der Natur genauer zu betrachten.

Die Ausstellung “Gunter Damisch – Teile vom Ganzen. Sammlung Würth” im Forum Würth Rorschach ist noch bis zum 2. Juni 2024 zu sehen. Sie bietet eine beeindruckende Gelegenheit, das Schaffen eines bedeutenden zeitgenössischen Künstlers zu entdecken und sich von seiner künstlerischen Vielfalt inspirieren zu lassen.