Tridonic nimmt Antrag auf Entlassung von Betriebsrätin zurück

Am ersten Verhandlungstag: Tamara Thöny-Maier (M.) als Vertreterin der Arbeiterkammer saß neben ihrer Klientin am Arbeitsgericht in Feldkirch. vn/gs
Aufsehenerregendes Verfahren am Arbeitsgericht ist beendet.
Dornbirn Der Fall sorgte für Aufregung: Das Dornbirner Unternehmen Tridonic hatte im Dezember 2022 wegen einer angeblichen Verleumdung und „Anschwärzung“ der Werksleiterin eine Betriebsratsvorsitzende entlassen (die VN berichteten exklusiv). ÖGB und Arbeiterkammer stiegen auf die Barrikaden. Es kam zu einem arbeitsrechtlichen Prozess am Landesgericht Feldkirch.
Doch am Donnerstag der Paukenschlag: Die Firma Tridonic zog beim Arbeitsbericht Feldkirch den Antrag auf gerichtliche Genehmigung der Entlassung der Mitarbeiterin, die auch Betriebsrätin ist, zurück. Die Betreffende ist mittlerweile in das Unternehmen zurückgekehrt und erklärt sich als Betriebsrätin zu einer konstruktiven Zusammenarbeit bereit.
Verdacht nicht erhärtet
Das Unternehmen hatte die Beendigung des Dienstverhältnisses ursprünglich angestrebt, da begründeter Verdacht bestand, die Mitarbeiterin habe die Werksleitung verleumdet. Der Anfangsverdacht hat sich nach dem Beweisverfahren vor dem Arbeitsgericht Feldkirch im Februar und April nicht erhärtet. Dadurch entfällt der Grund für eine Entlassung. Die betroffene Mitarbeiterin hat sich zu einer konstruktiven künftigen Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung bereit erklärt und es wurde entschieden, den Antrag auf Genehmigung der Entlassung zurückzuziehen.

Die Firma Tridonic hatte während des gesamten Verfahrens betont, dass es bei der Causa nicht um die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat, sondern um das Vertrauensverhältnis zu einer einzelnen Mitarbeiterin geht. Die Unternehmensleitung bekennt sich zur vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Betriebsratsgremien. Die Betriebsräte gehören unbestritten zu Tridonic und sind wichtige Gesprächspartner, die im Unternehmen die Interessen der Beschäftigten konstruktiv vertreten, so die Firma in einer Aussendung. Bernhard Heinzle, Präsident der Arbeiterkammer Vorarlberg, zeigte sich gegenüber den VN erfreut über den Entschluss der Firma Tridonic: “Ein positives Signal, das zeigt, dass schlussendlich die Vernunft gesiegt hat.”