„Ende des Vollspaltenbodens“

Verein gegen Tierfabriken hat klare Forderungen.
Bregenz Zwei lebensgroße Stierfiguren erregten gestern die Aufmerksamkeit der Fußgänger in Bregenz am Leutbühel. Einer von ihnen steht auf einem Betonboden von 2,4 Quadratmetern Fläche, der andere auf etwas angenehmerem Stroh. Daneben stehen Menschen mit Plakaten und Rindermasken auf den Köpfen. Der Verein gegen Tierfabriken hat Halt in der Vorarlberger Landeshauptstadt gemacht. „Damit wollen wir auf die Mastrinderhaltung hinweisen“, sagt David Fenzl vom VGT Wien.

In Vorarlberg gibt es etwa 9000 Mastrinder, die ausschließlich zur Fleischproduktion gehalten werden. „Hier gibt es wenige im Vergleich zu Ober- und Niederösterreich. Die Fleischprodukte aus Ostösterreich werden trotzdem auch hier verkauft und konsumiert, deswegen ist es wichtig bundesweit darauf aufmerksam zu machen.“


Den Tierschützern geht es vor allem um den Vollspaltenboden aus Beton. „Die Mastrinder müssen darauf stehen. Dadurch werden Entzündungen in den Gelenken verursacht. Sie sind teilweise komplett wund und blutig. Auch ein großes Problem ist, dass sie durch den Platzmangel einander auf den Schwanz treten und dieser dann verletzt wird“, erklärt Fenzl.

Bis zu 70 Prozent der Mastrinder in Österreich würden auf so einem Vollspaltenboden gehalten. Am meisten betreffe es die Stiere. Man müsse sich vorstellen, dass ein 500 Kilogramm schweres Tier Platz auf 2,4 Quadratmetern Fläche hat. Genau das hat der VGT mit den Stierfiguren in Bregenz verbildlicht. Sie haben dazu eine der Figuren auf einem Vollspaltenboden aus einer ehemaligen Mastrinderhaltung hingestellt. „Sie werden auch in Gruppen gehalten. Dadurch haben sie erst recht keinen Platz, teilweise sieht man nicht mehr den Boden.“ Hinzu komme, dass die Rinder aus Hochzuchtrassen stammen und nicht mit Heu oder Gras gefüttert werden können. Stattdessen gebe es für sie Mais und Getreide, weil sie sonst keinen Muskelzuwachs bekommen können. Nebenher hat Diana Pal vom VGT Vorarlberg die Passanten beim Infostand über Fleischalternativen informiert.

Forderungen
„Unser Ziel ist das Ende des Vollspaltenbodens für die Rinder“, sagt David Flenz. Die Tierschützer möchten erreichen, dass es verpflichtend wird, dass die Tiere auf Stroh liegen sowie mehr Platz bekommen.