Bianca Schallert brilliert bei Schützen-WM

Die Nenzingerin holt Doppelgold und Zweifachbronze.
Nenzing Vor wenigen Tagen ist Bianca Schallert von der Weltmeisterschaft der Schützen aus Stockholm zurückgekehrt. Von 15. bis 20. August kämpften die weltbesten Schützinnen und Schützen um die begehrten Titel. Die 29-jährige Polizistin konnte vier Medaillen für ihren Verein SG Blumenegg erringen und ist somit amtierende Weltmeisterin in den Klassen Pistol1500 Expert Team Match und Distinguish Pistol Sharpshooter.

Der Schießsport ist kein alltägliches Hobby, wie sind Sie dazu gekommen?
SCHALLERT Angefangen zu schießen habe ich mit 23 Jahren bei der Schützengilde Blumenegg, danach begann ich die Ausbildung zur Polizistin. Sogleich probierte ich mich bei verschiedensten Bewerben aus und entdeckte so eine neue Leidenschaft. Seit 2018 trete ich in der Disziplin PPC1500 an und bin zusätzlich Mitglied beim PSV, dem Polizeisportverein in Vorarlberg.
Wie verliefen die Weltmeisterschaften in Schweden für Sie und wo konnten Sie Erfolge feiern?
SCHALLERT Mit meinen Leistungen im Laufe der Veranstaltung bin ich sehr zufrieden. Auch wenn ich zu Beginn noch Nervosität verspürte, konnte ich meine Erwartungen voll und ganz erfüllen. In der Leistungsklasse „Sharpshooter“ gewann ich eine Goldmedaille in einem Nebenbewerb sowie eine Bronzemedaille im Hauptwettkampf mit der Pistole. Außerdem erreichte ich bei jeder Teilnahme einen Platz in den Top Ten. Zusammen mit Andreas Berkmann vom Partnerverein USG Bludenz Bürs reichte es auch im Teambewerb für Gold und Bronze in der Klasse „Expert“. An einem weiteren dritten Platz scheiterten wir nur knapp. Alles in allem war die WM ein tolles Erlebnis, und ich genoss die Zeit sehr.

Was sind Ihre weiteren Ziele nach dieser gelungenen Großveranstaltung?
SCHALLERT Für mich steht der Sprung in eine höhere Leistungsklasse bevor, und auch in dieser möchte ich mich beweisen. Dass ich überhaupt auf diesem Niveau schießen kann, verdanke ich auch meinem Verein SG Blumenegg und unserem Partnerverein USG Bludenz Bürs, mit deren Unterstützung ich meine Leistungen weiter steigern will.
Was sollte man als guter Schütze mitbringen?
SCHALLERT Grundsätzlich kann jeder zu einem guten Schützen werden, aber eine ruhige Hand und große Präzision sind von Vorteil. Neben dem physischen Aspekt ist auch die mentale Stärke von enormer Wichtigkeit. Man muss während des Wettkampfs fokussiert bleiben, beispielsweise wenn der Schütze neben einem besser schießt als man selbst. Gerade in solchen Situationen muss man starke Nerven beweisen.

Wie schaffen Sie es, mit dem Druck umzugehen?
SCHALLERT Für mich ist es wichtig, von Anfang an mit einem positiven Gefühl in den Wettkampf zu starten. Der erste Bewerb ist immer der schwerste, aber sobald ich im Wettkampf angekommen bin, kann ich mich leicht auf meine Aufgabe fokussieren, und die Nervosität legt sich.

zur person
Bianca Schallert
Geboren 11.9.1993
Familienstand alleinstehend
Beruf Polizistin
Motto Ohne Fleiß kein Preis
wissenswertes
PPC1500 Insgesamt werden beim PPC1500-Hauptwettbewerb bis zu 150 Schuss abgegeben, bei den Nebenbewerben weniger. Es wird aus einem Abstand von sieben bis 50 Metern auf eine Zielscheibe geschossen. Sowohl die Munition als auch die Zeit sind dabei begrenzt. Die Schützinnen und Schützen müssen zudem aus bestimmten Positionen treffen – liegend, kniend, sitzend, stehend, mit der linken Hand und mit der rechten. Sämtliche Bewerbe werden mit Pistole und Revolver bestritten.
Wettkämpfe Grundsätzlich gibt es fünf Kategorien, welchen man zugeordnet werden kann. Bei allen anerkannten Veranstaltungen werden die Ergebnisse in eine Rangliste eingegeben und je nach erreichter Punktzahl in eine Leistungsklasse eingeteilt. Es wird also nicht nach Alter oder Geschlecht unterschieden.