Unfall mit Doppelmayr-Lift in Tirol hat Konsequenzen

Wolfurter Unternehmen kündigt Sensibilisierung für das verursachende Bauteil an.
Schwaz, Wolfurt Im Skigebiet von Schwendau (Bezirk Schwaz in Tirol) kam es am vergangenen Freitag zu einem Unfall mit einem Lift der Wolfurter Firma Doppelmayr.
Der mit einer Familie besetzte Sessel war plötzlich rückwärts gerutscht und gegen den nachkommenden Sessel geprallt, der unbesetzt war. Durch die Kollision stürzten die 38-jährige Mutter und ihr elfjähriger Sohn aus etwa acht Meter Höhe in das mit Schnee bedeckte Gelände ab. Sie Frau erlitt nach Angaben der Polizei schwere Rücken- bzw. Beckenverletzungen. Wie schwer die Verletzungen des Buben und des Vaters waren, blieb zunächst unklar.
Gelöster Sicherungsring
Wie die ersten Untersuchungen laut einem Bericht der Tiroler Tageszeitung ergaben, hatte ein loses Bauteil den Liftunfall ausgelöst. Ein Sicherungsring dürfte sich aus seiner Position gelöst haben.
Wie es genau dazu kommen konnte, habe sich demnach jedoch noch nicht feststellen lassen. Laut dem ORF Tirol erklärten die beiden von der Staatsanwaltschaft und der Seilbahnbehörde bestellten Sachverständigen, habe eine baugleiche Klemme in einem anderen Skigebiet in der Vergangenheit bereits einen Unfall ausgelöst.
Ähnlicher Vorfall in Andelsbuch
Auffallende Parallelen zu dem Vorfall in Tirol weist jener Liftunfall auf, der sich am 11. August dieses Jahres auf der Doppelsesselbahn „Niedere“ in Andelsbuch ereignete. Ein Liftsessel, auf dem sich zwei deutsche Urlauber befanden, geriet auf dem Tragsessel ins Rutschen und kollidierte mit einem darunter fahrenden Sessel. Ein 65-jähriger Deutscher erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er später im Krankenhaus verstarb.

Wie Doppelmayr-Pressesprecherin Julia Schwärzler auf Anfrage der VN mitteilte, handelt es sich beim Hersteller der mittlerweile geschlossenen Liftanlage in Andelsbuch um ein anderes Vorarlberger Unternehmen. „Es war auch ein anderes Seilbahnsystem“, konkretisierte Schwärzler.
Team vor Ort
Zum jüngsten Unfall in Tirol mit einem Doppelmayr-Lift spricht die Pressesprecherin von Konsequenzen: „Eine Folgerung aus diesem Vorfall ist eine Sensibilisierung für dieses Bauteil sowie dessen Montage, Kontrolle und Wartung.“ Das Doppelmayr-Team sei vor Ort im Zillertal und unterstütze bei der Prüfung und Reparatur aller Bauteile, damit die Lärchwald-Sesselbahn ihren Betrieb bald wieder aufnehmen könne.

„Die Sicherheit steht bei den Seilbahnen immer an erster Stelle. Dass das sowohl von den Betreibern als auch von den Herstellern auch so gelebt wird, bestätigen die niedrigen Unfallzahlen“, so Schwärzler abschließend.