Sie ist die neue Chefin des weiblichsten Polizeireviers im Land

VN / 16.01.2024 • 16:35 Uhr
Sie ist die neue Chefin des weiblichsten Polizeireviers im Land
Susi Moll arbeitet und lebt die meiste Zeit im Nobelskiort Lech. VN/GS (3)

Ehemalige Spitzensportlerin Susi Moll (36) leitet seit 1. Jänner die Polizeiinspektion Lech.

Lech Das Lächeln in ihrem Gesicht strahlt wie die Sonne über dem schneeweißen Skiparadies Lech. Eine fröhliche Natur eben. So kennt man die Bregenzerwälderin Susi Moll, seit sie im Jahr 2004 auf dem ersten Snowboard-Weltcup-Podestplatz stand.

Nach einer Polizeiausbildung für Spitzensportler in Salzburg versah die Andelsbucherin ihren Dienst in Uniform in Vorarlberg. Einmal in der Polizeiinspektion (PI) Dornbirn mit der Ausbildung zur dienstführenden Beamtin und anschließend in der Öffentlichkeitsarbeit bei der Landespolizeidirektion Vorarlberg.

Und dann, heute vor fünf Jahren, kam die entscheidende Frage vom Personalchef: „Kannst du dir vorstellen, zur Polizeiinspektion Lech zu wechseln? Wir brauchen dort unbedingt jemanden.“

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Perfekte Kombination

Eine Bregenzerwälderin, leidenschaftliche Wintersportlerin, Berge, Schnee. Für sie die Möglichkeit zur perfekten Kombination von Hobby und Beruf schlechthin. Die heute 36-Jährige konnte nicht Nein sagen. „Ich sagte natürlich sofort zu“, so Moll zu den VN. Den neuen Posten verband sie mit einer Ausbildung zur Alpinpolizistin.

Die Andelsbucherin wurde bald zur Stellvertreterin des Inspektionskommandanten Klaus Strommer. Der wechselte Ende vergangenen Jahres als Leiter zur Polizeiinspektion Bludenz. Was für Susi Moll einen bedeutenden Karrieresprung bedeuten sollte. Sie wurde am 1. Jänner 2024 offiziell zur neuen Kommandantin der Polizeiinspektion Lech bestellt. Damit ist sie nach Melanie Bauernfeind (PI Lauterach) und Alexandra Durot (PI Brand, seit längerem aufgelassen) die dritte weibliche „Postenchefin“ in Vorarlberg.

Die frisch gebackene Kommandantin vor „ihrer“ Polizeiinspektion in Lech.
Die frisch gebackene Kommandantin vor „ihrer“ Polizeiinspektion in Lech.

„Hervorragende Stimmung“

Nun ist sie Vorgesetzte von zwölf Beamtinnen und Beamten im Winter (im Sommer versehen acht Beamtinnen und Beamten auf der PI Lech ihren Dienst). „Bei neun von ihnen handelt es sich um Frauen. Womit wir die weiblichste Polizeiinspektion im ganzen Land sind“, sagt die frischgebackene Kommandantin und: „Die Stimmung unter uns ist hervorragend.“

Doch trotz ihrer Beförderung bleibt die 36-Jährige „auf dem Boden“. Oder besser gesagt, auf der Piste. „Ich versehe den Dienst genauso wie alle anderen. Und nicht nur im Büro. Das bedeutet auch für mich Dienst auf der Piste und auf Streife.“

Auch das Lawinenunglück beim Trittkopf im Dezember 2022 nahm die Polizeiinspektion Lech sehr in Anspruch. <span class="copyright">VN</span><br>
Auch das Lawinenunglück beim Trittkopf im Dezember 2022 nahm die Polizeiinspektion Lech sehr in Anspruch. VN
Kontrolle von Skiern. Diebstähle oder „Verwechslungen“ gehören in der Skisaison zum Alltag am Arlberg.<span class="copyright"> symbol/hb</span>
Kontrolle von Skiern. Diebstähle oder „Verwechslungen“ gehören in der Skisaison zum Alltag am Arlberg. symbol/hb


Unfälle, Lawinen und Diebstähle

Der mondäne Skiort Lech ist auch für den Polizeidienst ein exklusives Pflaster. Was natürlich nicht bedeutet, dass hier nichts passieren würde.

„Wir haben im Sommer wie im Winter vor allem mit Alpinunfällen zu tun. Kollisionen auf der Piste in der Skisaison und Lawinenabgänge. Man erinnere sich nur an das große Lawinenunglück beim Trittkopf im Dezember 2022. Aber auch Diebstähle und Betrügereien beschäftigen uns hier. Außerdem ist unsere Inspektion nicht nur für Lech und Zürs zuständig, sondern in der Nacht auch für das ganze Klostertal, wo wir Streife fahren“, klärt Susi Moll auf.

Die niederländische Königin Beatrix verunfallte 2023 auf der Skipiste in Lech. Susi Moll nahm den Unfall auf.  <span class="copyright">Stiplovsek</span>
Die niederländische Königin Beatrix verunfallte 2023 auf der Skipiste in Lech. Susi Moll nahm den Unfall auf. Stiplovsek

Königin und Hollywoodstar

Bekanntlich tummelt sich in der Arlbergregion im Winter mit Königinnen, Königen und Prinzen auch majestätischer Adel und andere Prominenz aus aller Welt. „Doch mit denen haben wir kaum Berührungspunkte, es sei denn im Falle eines Unfalls oder bei einem Zufall“, sagt die 36-Jährige und erinnert sich: „Als sich die niederländische Königin Beatrix im Februar vergangenen Jahres beim Skifahren das Handgelenk gebrochen hatte, war ich bei der Unfallaufnahme dabei. Ein anderes Mal traf ich zufällig auf der Piste die Frau von Hollywoodstar Chris Hemsworth. Es war ein netter Plausch.“