Sind die „Knallknacker“ nun auch bei uns?

Europaweite Sprengungen von Bankomaten sind eine „Spezialität“ der niederländischen Mafia.
Schwarzach „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte der Vorarlberger Polizeisprecher Fabian Marchetti nach der Sprengung eines Bankomaten am Donnerstag in Hohenweiler. „Die Spur führt ins Ausland“, vermeldeten österreichische Medien im vergangenen Jahr, nachdem es im September gleich zu zwei Bankomatsprengungen im niederösterreichischen Weinviertel gekommen war.
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Eigene Trainingscamps
Denn eine Spur führte damals über Deutschland in die Niederlande. In der Bundesrepublik wurden im Jahr 2022 etwa 500 Geldautomaten gesprengt, dahinter soll laut Polizei eine Tätergruppe der niederländischen Mafia stecken. Diese Gruppe soll äußerst professionell sein und die Sprengungen der Bankomaten in eigenen Trainingscamps trainieren. Es sei ein Faktum, dass Tätergruppen, die in Deutschland aktiv gewesen sind, sich in weiterer Folge nach Österreich ausbreiten und hier ihre Spuren hinterlassen“, hieß es seitens des Landeskriminalamts.
“Plofkrakers”
Für Niederländer sind es „Plofkrakers“. Wörtlich übersetzt heißt das: „Knallknacker“. So werden die Gangster bezeichnet, die Geldautomaten sprengen. Sie stammen meist aus den Niederlanden, schlagen in letzter Zeit aber vor allem in Nordrhein-Westfalen zu. Dort hatte sich die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Im benachbarten Liechtenstein wurden im vergangenen Jahr zwei Bankomaten gesprengt. Einmal in Gamprin, einmal in Ruggel.
Versuch in Bludesch
Bankomatensprenger waren aber auch schon in Vorarlberg aktiv: In Bludesch zerriss im Juni 2020 ein Knall die Luft bei der Volksbank in der Bludescher Hauptstraße. Und auch einen Bankomaten, der im Geldinstitut aufgestellt war. Wie die sogleich alarmierten Einsatzkräfte vor Ort feststellten, blieb es allerdings nur beim Versuch, den Automaten aufzusprengen. Die Täter wurden später geschnappt, es handelte sich um eine rumänische Bande.