Das sagen Zeugen: „Ein gewaltiger Knall und ein davonrasendes Auto“

VN / 01.02.2024 • 12:43 Uhr
Das sagen Zeugen: „Ein gewaltiger Knall und ein davonrasendes Auto“
Stefanie Zeller wohnt nahe der Bank. VN, Shourot

Maskierte Täter sprengten Donnerstagfrüh den Bankomaten in der Raiba Hohenweiler.

Hohenweiler „In der Nacht sind alle Katzen grau“ kommentiert Polizeisprecher Fabian Marchetti den Hinweis eines Anrainers in Hohenweiler, der kurz nach 3.30 Uhr ein Auto von der Raiffeisenbank in Leutenhofen 10 davonrasen sehen wollte. Allerdings konnte er keine nähere Beschreibung des Pkw abgeben, auch nicht von seiner Farbe.

Handelte es sich vielleicht um das Fluchtfahrzeug, mit vermutlich drei unbekannte maskierte Täter am frühen Donnerstagmorgen den Bankomat im Foyer der Bank in die Luft sprengten?

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Alle sprachen von einem lauten Knall, doch niemand hat etwas gesehen. Nur gehört. Unter ihnen auch die unmittelbare Anrainerin Stefanie Zeller, die die Detonation selbst zwar nicht wahrgenommen, doch das Geräusch eines davonrasenden Fahrzeugs gehört hatte.

“Eine Hochzeit oder was?”

Anders eine weitere Anrainerin, die gegenüber den VN nicht namentlich genannt werden will. „Es war ein gewaltiger Knall, der mich aufschreckte. Ich dachte zuerst, findet da eine Hochzeit oder was statt? Gleich danach hörte ich ein Auto in Richtung Deutschland davonfahren.“

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Es war um 3.31 Uhr, als bei der Bank der Einbruchsalarm aktiviert wurde. Als die Polizei ankam, stand sie vor einem Desaster. Eine zerstörte Eingangstüre, Glassplitter am Boden und ein Foyer, das aussah, als hätten Berserker darin gewütet. Und ein völlig zertrümmerter Bankomat. Er war gesprengt worden.

Über dem Geldinstitut leben sieben Personen in zwei Wohnungen, die sofort evakuiert wurden. Die Leute sind mittlerweile bei Bekannten untergekommen. Es wurde niemand verletzt.

Glassplitter säumten den Eingangsbereich vor dem Bankfoyer. <span class="copyright">vn/sohm</span>
Glassplitter säumten den Eingangsbereich vor dem Bankfoyer. vn/sohm

Großräumige Absperrung

Schon bald blitzten die Blaulichter mehrerer Einsatzfahrzeuge der Polizei und Feuerwehr in der Dämmerung. Der Tatort wurde großräumig abgesperrt. Weil davon ausgegangen werden musste, dass es noch zu mehreren Explosionen kommen könnte. Wegen noch etwaiger vorhandenen Sprengstoffrückstände. Neben der Spurensicherung des Landeskriminalamtes rückten aus Tirol noch zwei Spezialisten des Entminungsdienstes an, um den Tatort und den Bankomaten unter die Lupe zu nehmen. Was Stunden dauerte.  

Die Umgebung des Tatortes wurde großräumig abgesperrt. <span class="copyright">vol.at/Mayer</span>
Die Umgebung des Tatortes wurde großräumig abgesperrt. vol.at/Mayer

Zwei mögliche Methoden

Es galt auch abzuklären, auf welche Weise der Geldautomat gesprengt wurde. Detaillierte Erkenntnisse darüber liegen noch nicht vor, allerdings können laut Polizeisprecher Marchetti nur zwei mögliche Methoden in Betracht gezogen werden: „Entweder sie machten es mit Gas, das sie mittels eines Schlauchs in den Automaten flößten und es anschließend entzündeten. Eine sehr gefährliche Methode. Oder sie befestigten Sprengmaterial.“

Internationale Fahndung

Die Fahndung nach den flüchtigen Tätern läuft auf Hochtouren. Obwohl es als sicher gilt, dass sie in Richtung Deutschland fuhren, sind nicht nur die dortigen Behörden in die Fahndung mit eingebunden. Auch die Schweizer Polizei ist alarmiert. An den Grenzübergängen sind Überwachungskameras installiert. Auch davon erhofft man sich eventuelle Hinweise. Ebenso wie von den Videoaufnahmen aus dem Foyer der Bank, die derzeit ausgewertet werden