Abfahrverbot von der S 16: „Hier umkehren? Wieso?“

Kein Entkommen von der Arlbergschnellstraße hieß es am Samstag. Die VN waren auf Lokalaugenschein.
Braz Position Braz Ost auf der Brücke über der Arlbergschnellstraße (S 16): Nach Dalaas fährt von hier aus heute nichts mehr, die Abfahrt ist gesperrt. Rupert Hutter vom Österreichischen Wachdienst (ÖWD) schwingt hier seit 8 Uhr morgens die Kelle. Im Minutentakt. Die Autos, die hier der S 16 in Richtung Dalaas entweichen wollen, leitet er um. Oder besser gesagt zurück.
Denn heute ist ein Ausnahmetag. Der Grund dafür ist das geplante Ausweichverbot für den Fernverkehr hier im idyllischen Klostertal (die VN berichteten).
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„Denn der Verkehr gehört nicht ins Tal hinein“ machte es erst kürzlich der Bludenzer Bürgermeister Simon Tschann im Namen der Anrainer von Nüziders bis nach Bludenz mit deutlichen Worten klar. ÖWD-Mitarbeiter Rupert Hutter hat schon gehört, dass hier bis zu 9.000 Fahrzeuge täglich von der S 16 in die Ortschaften abfahren.
Das Ausweichverbot wird zunächst anhand von Pilotprojekten getestet. Erst mal in einer kleinen Variante an den Samstagen am 3. und 10. Februar mit Sperren der Ab- und Zufahrten bei Bings und Braz.
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Kein Verkehrschaos
Am Samstag, 3. Februar, wurde die erste Probe aufs Exempel gemacht. Die Frage, ob es dadurch zu einem Stauchaos oder sonstigen Verkehrsbehinderungen auf der S 16 kommen könnte, war rasch beantwortet: Entsprechende Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet. „Der Verkehr auf der Arlbergschnellstraße fließt, es kommt nur selten zu Staus“, sagt Hutter, der das Geschehen von der Brücke aus beobachtet und von der S 16 ausfahrende Fahrzeuge umleitet. Viele von ihnen haben deutsche oder Schweizer Kennzeichen, nicht wenige aber auch heimische.
Mit Anzeige gedroht
Während die Touristen aus dem Ausland die Zwangsmaßnahme laut Hutter zwar mit etwas Verwunderung, doch ohne Murren zur Kenntnis nehmen würden, machte am Samstagvormittag ausgerechnet nur ein Vorarlberger Autofahrer Rabatz: „Hier umkehren? Wieso?“ habe er dem ÖWD-Mitarbeiter entgegen geschmettert, ein Foto von ihm gemacht und mit einer Anzeige gedroht. „Aber er hat den Kürzeren gezogen“, bemerkt Hutter.

Die Asfinag auf Tour
Auch die Asfinag (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft) war auf Kontrollfahrten in der Gegend unterwegs. Auf und abseits der S 16. Die Asfinag-Mitarbeiter Simon Burtscher und sein Kollege aus Tirol konnten dabei keine besonderen Vorkommnisse feststellen. Kein Verkehrschaos, keine nennenswerten Behinderungen, dafür Ruhe im Tal. Alles gut.