Was “sofort” bei Verkehrsmaßnahmen in Lustenau über ein Jahr bedeutet

Verkehrslandesrat Marco Tittler verspricht die Vorstellung konkreter Maßnahmen rund um die L 203 im Frühjahr.
Lustenau Lustenau versinkt im Verkehr. Eine Erkenntnis, die alles andere als neu ist. Eine durchgreifende Entlastungslösung scheint in weiter Ferne. “Sofortmaßnahmen” heißt seit über einem Jahr nun das Zauberwort. Für Verkehrsteilnehmer wahrnehmbar ist bisher nichts passiert. Land und Gemeinde ringen um Lösungen, die Bürgerinitiative Lebensraum Zukunft Lustenau sorgte zuletzt mit der Aufstellung einer Radarattrappe, die von unbekannten Tätern später entfernt wurde, für Aufsehen.
Weniger Tempo, mehr Sicherheit
Jetzt verspricht Verkehrslandesrat Marco Tittler Taten. “Land und Gemeinde werden im Frühjahr ein Bündel an Maßnahmen präsentieren und möglichst rasch an die Umsetzung gehen.” Drei Bereiche sind es, in denen laut Tittler Schritte gesetzt werden sollen. “Es geht um Temporeduktion, es geht um Nachtfahrverbote und es geht um bauliche Maßnahmen. Die Details werden wir vorstellen.” Tittler wehrt sich gegen die Behauptung der Bürgerinitiative Lebensraum Zukunft Lustenau, wonach man deren Mitgliedern die Teilnahme an der Verkehrsexpertenrunde verweigert habe.

Bürgermeister Kurt Fischer spricht von einem Bündel an Maßnahmen, die geplant sind und bald umgesetzt werden sollen. “Zur Verbesserung der Sicherheit gibt es bald schon den Radweg von der Negrelli-Straße zu Oskis Jausenstation, wo eine Ampellösung die Querung wesentlich erleichtert. Andere Maßnahmen wie Radarbox und Temporeduktionen werden folgen. Wir haben eine Studie mit 51 Seiten, voll mit Vorhaben, die zu einer Entspannung der Verkehrssituation führen werden”, ist Fischer überzeugt.

Radweg und Ampel
Eine engere Kooperation zwischen Gemeinde und Land mahnt die Lustenauer Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin Christine Bösch-Vetter ein. “Mir fehlte bis jetzt das ‘Go’ vom Land. Allerdings müsste und könnte auch die Gemeinde in Vorleistung gehen. Indem wir uns endlich für die Gemeindestraßen auf Tempo 30 km/h verständigen, und dann vom Land überzeugend verlangen könnten, bei Lustenau auf der Landesstraße anzuordnen.”
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Auch Bösch-Vetter sieht ermutigende Maßnahmen im Entstehen und verweist dabei ebenfalls auf die vom Bürgermeister erwähnten Projekte Radweg und Ampel.

FPÖ nicht zufrieden
Kritik kommt vom Lustenauer FPÖ-Chef Martin Fitz. “Der Bürgermeister verwechselt beim Verkehrsproblem Verkehrsentlastung mit Verkehrsberuhigung. Was immer jetzt präsentiert wird: Es wird keine nachhaltige Entlastung geben. Aber natürlich ist jede Verkehrsberuhigungsmaßnahme zu begrüßen.” Fitz zweifelt darüber hinaus an der Absicht der Gemeinde, die neu zu bauende Rheinbrücke an einen anderen Standort zu verlegen.

Für FPÖ Lustenau-Chef Martin Fitz gehen die Entlastungsmaßnahmen weit genug. VN/Steurer