“Wir wollen ein offener Hof sein”: So krempelte Josef Rosenzopf den Zangerlhof um

50 Köpfe von morgen 2024: Auf dem Hof am Rande von Rankweil trifft vielseitige Landwirtschaft auf moderne Ideen.
Rankweil Wer den Zangerlhof in Rankweil betritt, der kommt an dem kleinen Teich in der Mitte nicht vorbei. Dort schnattern die Enten, in einem Gatter daneben necken sich ein paar Schweine, während es sich die Gänse unter einem Baum gemütlich machen. „Wenn man nicht so viel Urlaub hat, dann muss man es sich halt daheim schön machen“, sagt Josef Rosenzopf (38), der Bauer vom Zangerlhof.

Der Hof am Ortsrand zu Feldkirch ist kein gewöhnlicher. Rosenzopf führt den Hof zusammen mit seiner Frau Claudia, eine geborenen Zangerl, deren Familie schon seit Generationen dort Landwirtschaft betreiben. Die beiden haben sich von der Milchwirtschaft verabschiedet und den Hof auf breite Beine gestellt. „Wir bauen Kartoffeln an, Dinkel, Kürbisse, Mais, auch Blumen zum Selbstpflücken“, erzählt Josef Rosenzopf. Auch Hühner tummeln sich auf dem Zangerlhof, Schweine und Rinder liefern Fleisch, das im Hofladen verkauft wird.
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„Wir wollen ein offener Hof sein“, sagt er Neo-Landwirt, so kommen immer wieder Schulkassen nach Rankweil, um etwas über Landwirtschaft und Ernährung zu lernen. Gerade letzteres ist Rosenzopf wichtig, so gibt es auch ein Zangerlhof-Kochbuch. Wer Lebensmittel im Hofladen einkauft, kann auch gleich die passenden Rezepte dazu bekommen.

Josef Rosenzopf ist Quereinsteiger. Der gebürtige Dornbirner ist ursprünglich Dachdeckermeister. Erst als klar wurde, dass er und seine Frau den Hof übernehmen würden, sattelte er um, „dann habe ich die Landwirtschaftsschule nachgemacht“, erzählt er, das begann 2020. Auch die Marke Zangerlhof entwickelte er konsequent, „wir haben von Anfang an mit einer Marketingagentur zusammengearbeitet“, erzählt er. Logo, Schrift, und die Farbe Grün auf den Produkten haben Wiedererkennungswert.
Familie Rosenzopf präsentiert sich entsprechend auch auf Social Media. Wenn das Blumenfeld neu bepflanzt wird, es wieder frisches Rindfleisch vom Weiderind gibt, oder auch nur ein Huhn lustig in die Handykamera schielt, dann bekommen das die über 3000 Instagram-Follower des Zangerhofs mit. Ein jährliches Großereignis ist das Hoffest, das ursprünglich eine Pensionierungsfeier für Schweigervater Franz Zangerl war und mittlerweile 5000 Besucher anlockt.
Wo soll die Reise hingehen? „Wir wollen noch offener werden“, sagt Rosenzopf. Sogar ein eigener Zangerlhof-Kindergarten ist in Planung.
Die 50 Köpfe 2024
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Der Lenz ist da und will noch viel mehr – Lenz Moosbrugger
“Ich möchte Pianist werden” – Aljosa Marinkovic
Das berufliche Glück in der Pflege gefunden – Merle Koch
Er macht mit seinem Bilderbuch Religion kinderleicht – David Dünser
Eine zielsichere Kandidatin für die Heim-EURO – Viktoria Marksteiner
Ein Geschäftsführer, der auf Mitarbeiterbeteiligung setzt – Alexander Einetter
Auf dem Weg zur europäischen Spitze im Radsport – Johanna Piringer
Er rüstet Vorarlberg für die digitale Transformation – Florian Buehler
Sie setzt sich für Frauen und Gleichstellung ein – Carina Ebenhoch
Musikalisches Talent und ehrenamtliches Engagement – Johannes Hinteregger
Jüngster Abteilungsmeister mit großer Verantwortung – Lukas Schupp
Ausnahmetalent aus Syrien gewinnt Physikolympiade – Abdul Rahman Najeeb
Vom Verletzungsrückschlag zum Kampf um die Top 30 – Noel Zwischenbrugger
Von der Turnmatte in die Molekularbiologie – Johannes Schwab
Ein Geiger zwischen Virtuosität und Sensibilität – David Kessler
Schillernde Auftritte mit wichtiger Botschaft – Verena Giesinger
Tore sind sein Markenzeichen – Fabio Ebner
Gott als Freund und die Kunst des Predigtschreibens – Jakob Geier
Bei ihr dreht es sich um die europäische Idee – Marijana Milosevic