30 Jahre danach: Jack Unterweger, seine Psyche und seine Morde

Am 20. April 2024 jährt sich der Prozessauftakt im Fall des berüchtigtsten österreichischen Serienmörders zum 30. Mal. Eine True-Crime-Serie in den VN in zwei Teilen.
Schwarzach Der gebürtige Steirer Johann „Jack“ Unterweger war bereits im Jahr 1976 vom Landesgericht Salzburg wegen des Mordes an einer 18-jährigen Deutschen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Unterweger fing in der Haft an zu schreiben (u. a. den autobiografischen Roman „Fegefeuer“), machte sich als „Häfnpoet“ einen Namen. Viele Intellektuelle setzten sich erfolgreich für seine vorzeitige Entlassung ein (1990). Unterweger galt als ein Paradebeispiel der Resozialisierung.

Nach seiner Entlassung begann eine Serie von elf Prostituiertenmorden von Prag bis Los Angeles, die Jack Unterweger angelastet wurden. Unterweger wurde in Florida verhaftet und an Österreich ausgeliefert. Hier musste er sich wegen neun der Morde verantworten.
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VN-Serie mit Interviews
Der Fall Unterweger steht in einem besonderen Zusammenhang mit Vorarlberg. So waren es Bregenzer Kriminalisten, die nach dem Mord an einer Vorarlberger Prostituierten den ausschlaggebenden Beweis für die Taten des Serienkillers erbringen konnten. Der renommierte Vorarlberger Gerichtspsychiater Reinhard Haller wurde beim Prozess gegen Unterweger zum Gutachter bestellt und hatte mit dem prominenten Häftling gesprochen. Bei den Recherchen zu den Mordfällen von Beginn an mit involviert war Redakteur Gerhard Sohm (VN, damals NEUE). Haller und Sohm sprechen in Interviews mit dem freien Journalisten Gernot Hämmerle für die VN über ihre Erinnerungen zu dem Fall. Den Auftakt der Serie macht das Gespräch mit Psychiater Reinhard Haller.