Diese Frau schreibt ihre Bücher noch von Hand
Brigita Egger präsentierte in Tschagguns ihren zweiten Roman. Lisbeth Bischof las den zahlreichen Zuhörern Auszüge aus dem Buch mit dem Titel “Skyla – Julias Vermächtnis” vor. In dem Buch geht es um die Lebensgeschichte von Brigita Egger selbst.
Schruns, Tschagguns Brigita Egger ist kein Fan von Computern. Die Autorin aus Schruns schreibt ihre Geschichten lieber aufs Papier, als diese abzutippen – so auch ihre neueste Publikation „Skyla – Julias Vermächtnis“. Die Schrunserin präsentierte ihren Liebesroman kürzlich im Tschaggunser Gemeindeamt. Es ist bereits der zweite Teil ihrer eigenen Lebensgeschichte. „Julia – Wie alles begann“ hat sie im Lockdown geschrieben, als sie ihrer geliebten Arbeit auf dem Berggasthof Golm nicht mehr nachgehen konnte. Ihr erstes Buch handelt von dem Lebensweg ihrer Mutter, wie sie von Slowenien nach Nenzing auswanderte, in der Hoffnung, dort ein besseres Leben führen zu können. Im zweiten Teil geht es um Brigita Egger selbst, um ihre Kindheit und Jugendzeit und wie sie schlussendlich auch nach Nenzing gekommen ist.
Nach dem ersten Buch, das jetzt auch ins Slowenische übersetzt und dort vermarktet wird, wollten viele Leser wissen, wie es weitergeht und haben sich eine Fortsetzung gewünscht. Das ließ sich Brigita Egger nicht zweimal sagen und fing an, ihre Erinnerungen aufzuschreiben. Lange dafür gebraucht hat sie nicht. Die Wörter sprudelten nur so aus ihr heraus. „Ich war schnell fertig mit dem Buch“, sagte sie. Mit dem gleichen Kugelschreiber, mit dem sie auch das Buch geschrieben hat, signierte sie am Freitagabend im Tschaggunser Gemeindeamt die Bücher.
Die roten Schuhe
„Skyla“ – der Titel des Buches – ist ein fiktiver Name und bedeutet „wolkenlos“. Vier Auszüge aus dem neuen Buch, welches unter dem Verlag Buch Schmiede publiziert wurde, las Lisbeth Bischof den Zuhörern vor. Besonders eingeprägt hat sich für Brigita Egger der Kauf der roten Schuhe, die man sich zur damaligen Zeit in Slowenien kaum leisten konnte. Die Schuhe in Größe 36 waren ihr zwar zu eng, aber spiegelten ihre Entschlossenheit wider. „Die Schuhe habe ich tatsächlich zufällig entdeckt und gekauft. In diesen Schuhen hatte ich immer den Gedanken, stark zu sein und durchzuhalten. Es ging um so vieles, das Ultimatum, das uns Liebenden gesetzt wurde. Jedes Mal, wenn ich sie ansah, sah ich in ihnen die Farbe Rot für Liebe, aber auch eine Signalfarbe, die mich bestärken sollte, durchzuhalten“, erklärte Brigita die Symbolkraft der roten Schuhe. Auch die Bekanntschaft mit ihrem Halbbruder Igor beschreibt sie in ihrem Buch sowie die Liebe zwischen ihr und Jakob.
Bereits in ihrer Jugendzeit hat sie viele Jugendromane gelesen, doch selbst geschrieben hat sie nie welche. Das änderte sich erst, als ihre Nichte mehr über ihre Oma, Brigitas Mutter, wissen wollte. Brigita schrieb ihr fünf Seiten zusammen, dann wurden es zehn, 50, 100 und am Ende ein ganzes Buch. Seitdem hat sie nicht nur die zwei Romane veröffentlicht, sondern auch zwei Kinderbücher mit der liebenswerten Ratte namens Willy.
„Ich bin nicht überrascht, so ein Meisterwerk von dir zu hören. Ich bin stolz, dein Lehrer gewesen zu sein“, sagte Gerhard Mark, Brigitas ehemaliger Lehrer, bei der Buchpräsentation. Und es ist wahrscheinlich, dass es nicht das letzte Buch von Brigita Egger sein wird.
