Mellauer Gastronom verkauft seinen Alphof

Seit acht Monaten sucht Unternehmer Diethelm Simma aus Mellau nach Käufern für sein Lebenswerk.
Mellau „101 Saisonen sind genug“, erklärt Diethelm Simma. Der Bregenzerwälder ist Eigentümer des Alphof Roßstelle in Mellau. Seit über drei Jahrzehnten leitet er den Familienbetrieb, den er 1989 von seinem Vater übernahm. Nun steht das Gebäude, das ein Restaurant, ein verpachtetes Sportgeschäft und Gästezimmer umfasst, zum Verkauf. Gelegen an der Bergstation in Mellau. Kostenpunkt: 4,5 Millionen Euro.

Generationenwechsel führt zum Verkauf
Ende des vergangenen Sommers traf Simma die Entscheidung zu verkaufen. Sein Sohn hatte keine Ambitionen, den Betrieb zu übernehmen, da er seine Berufung in einer anderen Branche gefunden hat. „Nachdem mein Sohn sich entschieden hatte, einen anderen Weg einzuschlagen, war es für mich klar, dass ich die Roßstelle verkaufen würde“, erzählt der Gastronom.

Das Objekt, das 1973 von Jakob Simma, Diethelms Vater, errichtet wurde, befand sich seither in Familienbesitz. „Ich war von Anfang an involviert“, erinnert sich Diethelm. Der 61-Jährige verbrachte 50 Jahre seines Lebens auf der Roßstelle. In den letzten 34 Jahren trug er die Verantwortung für den Betrieb.

2012 ließ er seinen Alphof umfassend sanieren. „Es war mir ein Anliegen, das Objekt auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich zu machen“, berichtet er. Zudem erweiterte er die Kapazität des Restaurants. Es bietet nun 450 Sitzplätze innen und weitere 550 auf der Terrasse. Die Gesamtfläche der Roßstelle beträgt 1100 Quadratmeter.
Ein halbes Jahrhundert Engagement
Seit acht Monaten wird der Alphof angeboten. Da sich bis zum Start der Wintersaison 2023/24 kein passender Käufer fand, entschied sich Simma, diese Saison als seine letzte zu gestalten. „Es war ein sukzessiver Rückzug. Nun ist es Zeit, aufzuhören“, resümiert er.

Verkaufsschwierigkeiten und zukünftige Pläne
Die Schwierigkeiten, einen Käufer zu finden, führt Simma einerseits auf den Arbeitsaufwand zurück, der mit dem Objekt verbunden ist, andererseits darauf, dass er sich bisher nicht gänzlich zurückgezogen hatte. „Bisher hat es mit dem Verkauf nicht geklappt, möglicherweise, weil viele dachten, ich sei noch aktiv und der Betrieb laufe wie gewohnt weiter“, so der Gastronom.

Eine Verpachtung steht für Simma nicht zur Debatte. Die Entscheidung begründet sich vor allem durch negative Erfahrungen mit der Verpachtung anderer Betriebsobjekte in der Vergangenheit. „Mit dem Verkauf möchte ich einen Schlussstrich ziehen“, so Simma. Ein Ruhestand ist jedoch nicht in Sicht: „Ich bin noch nicht bereit, mich zur Ruhe zu setzen“, erklärt der gebürtige Mellauer. Hinsichtlich seiner Zukunft bleibt er bewusst flexibel: Er möchte sich die Optionen offenlassen.