Hintergründe der Tragödie: Das sagt der Experte zum tödlichen Fahrradsturz in Hohenems

VN / 06.05.2024 • 16:50 Uhr
Fahrradunfälle Unfall mit Todesfolge Fahrrad Radfahrer Hohenems Termin mit SV Christian Wolf bei der Unfallstelle.
Der verkehrstechnische Sachverständige Christian Wolf untersuchte in der Unfallnacht den Ort, an dem der 17-Jährige über die Kante der Unterführung stürzte. VN/PAULITSCH

Christian Wolf war als verkehrstechnischer Sachverständiger an der Unfallstelle in Hohenems im Einsatz. Beim Lokalaugenschein mit den VN erläuterte er die Umstände, die zu dem tragischen Unglück führten.

Hohenems Zum tragischen Vorfall am vergangenen Wochenende in Hohenems, bei dem ein 17-jähriger Radfahrer tödlich verunglückte, sind neue Details bekannt geworden. Wie die Stadt Hohenems und der verkehrstechnische Sachverständige Christian Wolf bestätigen, war der Jugendliche nicht allein, sondern in Begleitung eines Freundes unterwegs, als er auf Höhe der Radetzkystraße 140 von der Kante einer Unterführung stürzte.

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 „Die beiden jungen Männer waren gemeinsam auf dem Heimweg von einer nahegelegenen Riedhütte und wählten eine ihnen bekannte Abkürzung durch das Feld,“ erklärt Wolf. Zum Unfallzeitpunkt herrschte völlige Dunkelheit und auch im Nahbereich war keine künstliche Beleuchtung vorhanden. „Selbst mit eingeschaltetem Fahrradlicht ist es hier schwierig, einen nahenden Abgrund früh genug zu erkennen,“ gibt der Sachverständige zu bedenken.

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Versuchte Rettung

Der Bekannte des Verunglückten hatte noch versucht, die Tragödie zu verhindern. „Er fuhr hinter dem Unfallopfer und versuchte, seinen Freund zu warnen, als er bemerkte, dass dieser zu weit nach links geriet. Leider wurde der Warnruf vermutlich nicht gehört oder kam zu spät,“ fasst Wolf die tragischen Umstände zusammen. Der Jugendliche steuerte mit seinem Fahrrad über die Kante und stürzte rund fünf Meter in die Tiefe – ein Sturz, der, wie der Sachverständige betont, „selbst mit Schutzausrüstung immer lebensgefährlich ist.“

Fahrradunfälle Unfall mit Todesfolge Fahrrad Radfahrer Hohenems Termin mit SV Christian Wolf bei der Unfallstelle.
Im Gespräch mit den VN an der Unfallstelle erläuterte Wolf die Umstände, die zu dem tragischen Unfall führten. VN/PAULITSCH

Der Verkehrsexperte appelliert daher an alle Radfahrer, ausschließlich gekennzeichnete Wege und Straßen zu nutzen und stets eine geeignete Schutzausrüstung zu tragen. „Radfahrer sollten darauf achten, dass ihr Fahrrad in einem technisch einwandfreien Zustand ist. Vor allem die Beleuchtung und die Bremsen sollten vor der Fahrt überprüft werden,“ erklärt Wolf.

Fahrradunfälle Unfall mit Todesfolge Fahrrad Radfahrer Hohenems Termin mit SV Christian Wolf bei der Unfallstelle.
Der Experte appelliert an alle Radfahrer, darauf zu achten, dass ihre Fahrräder technisch einwandfrei sind und ausschließlich auf gekennzeichneten Wegen und Straßen zu fahren. VN/PAULITSCH

Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen

Die Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen an der Unterführung wird laut Christian Wolf und der Stadt Hohenems weiterhin fortgeführt. Die Ergebnisse sollen nach Abschluss der Ermittlungen an die zuständigen Behörden übermittelt werden. Wolf bestätigt, dass der Bereich nach ersten Einschätzungen ordnungsgemäß gesichert zu sein scheint, betont jedoch, dass eine abschließende Beurteilung momentan noch nicht möglich sei.

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Auch die Stadt Hohenems kommt derzeit zum selben Schluss: „Im Bereich der Absturzstelle ist beidseitig der Unterführung nur großräumig Wiesenfläche, sodass hier nicht von einem allgemeinen Verkehrsbedürfnis ausgegangen wird. Trotzdem wird die Stadt Hohenems die Unfallstelle nochmals mit Experten beurteilen,“ heißt es aus dem Rathaus.

Fahrradunfälle Unfall mit Todesfolge Fahrrad Radfahrer Hohenems Termin mit SV Christian Wolf bei der Unfallstelle.
Derzeit wird geprüft, ob eine Nachbesserung der Sicherheitsvorkehrungen an der Unterführung erforderlich ist. VN/PAULITSCH