Drogen im “Vokus”: So lief die Grenzkontrolle in Hörbranz ab

Hörbranz “Bitte rechts ranfahren und Führerschein sowie Zulassung vorzeigen.” So begannen für viele Autofahrer die Kontrollen der Polizeistreife PUMA am Grenzübergang Hörbranz Unterhochsteg. Im Rahmen der Initiative “Vokus” hat die Vorarlberger Polizei kürzlich verstärkte Maßnahmen angekündigt, um das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu stärken. Dazu zählen auch Schwerpunktkontrollen wie jene in Hörbranz. “Wir wollen sicherstellen, dass unsere Straßen sicher bleiben”, betont Einsatzleiterin Hauptmann Nina Leitgeb von der Landespolizeidirektion Vorarlberg.

Aktion “BORDER2024”

Die Grenzkontrollen werden bis Herbst 2024 unter dem Namen “BORDER2024” im Auftrag des Innenministeriums durchgeführt. Sie finden in allen Bundesländern mit Grenzbezug zu Deutschland statt und sollen die zu erwartenden negativen Auswirkungen der Cannabislegalisierung in Deutschland seit dem 1. April auf Österreich minimieren.

Ein Hauptaugenmerk der Polizistinnen und Polizisten liegt auf dem Besitz, Konsum und Handel mit Suchtmitteln sowie auf dem Drogenkonsum im Straßenverkehr. Leitgeb unterstreicht die Bedeutung dieser Einsätze: “Unsere Aufgabe ist es, gegen den illegalen Drogenfluss nach Österreich vorzugehen.”

Risiken von Drogenkonsum

“Es ist wichtig, dass die Bevölkerung versteht, welche Risiken der Drogenkonsum im Straßenverkehr mit sich bringt”, erklärt die Beamtin. Unterstützt wurden die österreichischen Polizisten von zwei Drogenspürhunden, der deutschen Polizei und dem Schweizer Zoll. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit soll eine effektive Strafverfolgung sicherstellen. “Unsere Kooperation mit den Nachbarländern ist entscheidend, um den Drogenschmuggel effektiv zu bekämpfen”, erklärt Leitgeb.

Kontrollen und Methoden

„Wir achten natürlich auf die Fahrzeuge und wer darin sitzt. Wenn wir eine Kontrolle beginnen, spielt die Sinneswahrnehmung eine große Rolle. Speziell Cannabis riecht sehr stark“, so die Einsatzleiterin, während ein Zollbeamter mit dem Diensthund das Fahrzeug durchsucht. Der Hund springt überall im Auto herum und schnüffelt. Diesmal findet er nichts und bekommt nach getaner Arbeit ein Leckerli.

Speicheltests vor Ort

„Wenn der Verdacht besteht, dass Personen Drogen konsumiert haben, können wir einen Speicheltest an Ort und Stelle durchführen.“ Ein Autofahrer, der gerade zum Speicheltest gebeten wurde, wartet auf das Ergebnis. Sieben Substanzen können erkannt werden. In diesem Fall ist der Test negativ. Wäre er positiv gewesen, würde die Polizei den Probanden dem Amtsarzt vorführen, damit dieser feststellen kann, ob der Lenker fahrtauglich ist oder nicht. „Das wird immer vom Arzt beurteilt, wir erstatten dann die Anzeige an die Behörde“, erläutert Leitgeb.

Illegale Einfuhr von Drogen

Bei Verdacht auf Schmuggel können neben dem Fahrer auch die Insassen kontrolliert und durchsucht werden. „Die Einfuhr von Cannabis nach Österreich ist nach wie vor illegal“, erklärt die Beamtin. Auf Nachfrage, ob es den typischen Schmuggler oder Konsumenten gibt, verneint Leitgeb. „Natürlich bekommt man mit der Erfahrung ein Gefühl für die Kontrollen“, erzählt sie und lachte. Näher ins Detail wollte sie jedoch nicht gehen. Die Ausbeute der Kontrollen, so Leitgeb, wird das Ministerium erst im Herbst bekannt geben.