Aktion scharf im Zug: „Ticket und Ausweis bitte!“

Polizei ließ sich bei Personenkontrollen über die Schulter blicken.
Feldkirch, Dornbirn Treffpunkt Bahnhof Feldkirch. Der kleine junge Mann vor der Eingangstüre ist für die Polizei bereits ein altbekanntes Gesicht. Die Beamtin Nina Leitgeb hat ihn schon im Visier. „Der Bub ist 13 Jahre alt und wird immer wieder als abgängig gemeldet“, sagt die Polizistin und greift zum Diensthandy. Nach einem kurzen Gespräch mit der Inspektion kann sie beruhigen: „Nein, heute gilt er ausnahmsweise als nicht vermisst von zu Hause.“

21 Kontrollen seit Anfang Juni
Leitgeb ist Einsatzleiterin der Initiative „Vokus – mehr Sicherheit an öffentlichen Plätzen und in Zügen.“ Sage und schreibe 21 Mal allein seit Anfang Juni führte die Polizei bislang Personenkontrollen in den Zügen durch. So auch heute. Mehrere Beamte der „Schnellen Reaktionskräfte“ (SRK) sitzen bereits im Zug aus Bludenz kommend. Nach einem kurzen Stopp in Feldkirch geht es gemeinsam weiter zum Bahnhof Dornbirn.
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Während der Fahrt nehmen die Beamten mit einem Kontrolleur der ÖBB einen Passagier nach dem anderen unter die Lupe. „Ticket und Ausweis dabei?“ lautet die Frage.

Nicht alle Fahrgäste können das bejahen. Was vor allem dem Schaffner zu schaffen macht. Aber schließlich ist auch die Polizei dabei. Die Personenkontrollen im Zug durch die Beamten geschehen auf Ersuchen der ÖBB. Und sind schließlich auch ein Inhalt von „Vokus“.
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Ausgerissene Kinder
„Bisher ist bei den Kontrollen im Zug nichts Aufsehenerregendes passiert. Wir sind hier zu verschiedensten Zeiten unterwegs. Am Tag und in der Nacht. Was uns auffällt, sind viele Kinder, die von zu Hause ausgerissen sind und einen Ausflug mit dem Zug machen wollen“, sagt Einsatzleiterin Leitgeb.
Bei der nächsten Station, dem Bahnhof Dornbirn, schwärmen die SRK-Beamten aus. Es sind ihrer rund ein Dutzend. Sie kennen die Klientel, die auf den Bänken sitzt. Man kontrolliert und ermahnt. Mitgenommen wird heute keiner der Anwesenden, die hier wohl kaum auf Arbeitssuche sind.

Schwindendes Sicherheitsgefühl
Auch Sicherheitslandesrat Christian Gantner macht sich ein Bild vor Ort. „Obwohl Vorarlberg eines der sichersten Länder der Welt ist, scheint das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung merklich zu schwinden. Doch mit der Initiative möchten wir dieses Sicherheitsgefühl wieder in den Bauch der Leute kriegen“, so Gantner.



