“Kreativität ist nicht Sache des Geldes, sondern eine Frage der Haltung“

Beim heurigen Tourismustag der Alpenregion Bludenz stand die Sanierung der Propstei in St. Gerold im Mittelpunkt.
St. Gerold Der diesjährige Tourismustag der Alpenregion Bludenz fand in der Propstei St. Gerold statt. Propst Martin Werle und David Ganahl, Bereichsleiter bei der Propstei St. Gerold, zeigten den zahlreich erschienenen Gästen aus dem Großen Walsertal, Brandnertal, Klostertal und Bludenz die sanierte Propstei mit ihrem Atrium, dem neuen Ausstellungsraum und den restaurierten Hotelzimmern. Saniert wurde die Propstei nach drei Kriterien: Zum einen sollte sie barrierefrei sein, zum anderen nachhaltig (Eschenholz aus den umliegenden Wäldern, Lehm aus Satteins). Ein weiterer Anspruch: Jeder Raum soll ein Lebensraum sein, in dem man sich wohlfühlt.


„Die Propstei lebt von Kreativität“, sagte Martin Werle. Das sähe man in der Propsteikirche genauso wie am sanierten und erweiterten Friedhof mit seinen Lehmwänden und Namenstafeln, die für alle Verstorbenen gleich aussehen. Dem Gleichheitsgedanken treu geblieben ist die Propstei auch, was das Kriegerdenkmal betrifft, denn dieses wurde abgeschafft und durch ein neues Denkmal, das allen Opfern von Gewalt gedenkt, ersetzt. „Das wird eine heiße Sache, dachte ich mir, aber keiner hatte etwas dagegen gesagt“, sagte Martin Werle. „Die Kirche lebt“ und müsse flexibel bleiben.


Schlicht und modern
Doch auch in den Zimmern, die modernisiert sind und trotzdem den alten Charme behalten haben, sieht man die Kreativität aufflammen. Was heraussticht: Alle Räume, sei es die Kirche, das Atrium oder die Hotelzimmer, sind schlicht und modern. „Die Einfachheit überrascht. Kreativität ist nicht Sache des Geldes, sondern eine Frage der Haltung“, so Werle. So wurde der alte Technikraum zum Ausstellungsraum, der Wäscheraum zum Leseraum und der Bügelraum zum Seelsorgeraum.


Geschäftsführerin Wiebke Meyer präsentierte im Atrium die wichtigsten Zahlen. Im Tourismusjahr 2022/23 verzeichnete die Alpenregion Bludenz über eine Million Nächtigungen, ein Plus von elf Prozent zum Vorjahr. „Wir haben uns nicht nur von Corona erholt, sondern konnten sogar darauf aufbauen“, sagte Wiebke Meyer.


Immer etwas Neues in petto
Zu verdanken ist das auch den zahlreichen Angeboten, die stetig erweitert werden. Im Brandnertal wurde vergangenen Winter erstmals „Lift up your heart“ angeboten, bei dem sich zwei fremde Menschen im Sessellift kennenlernen konnten. Neu ist die Weinplauderei, die auf Anregung der Bludenzer Hotels bald umgesetzt wird. In Nüziders gibt es schon bald Ortsspaziergänge und im Großen Walsertal macht man sich zusammen mit dem Biosphärenpark Gedanken über die Besucherlenkung. Die Erweiterung der Mountainbikestrecken wird im Klostertal und Bludenz forciert. Bereits umgesetzt wurden die Schaukeln in Faschina und Damüls, die eine andere Perspektive ermöglichen.


Mit dabei waren unter anderem das Biosphärenpark-Management des Großen Walsertals mit Anna Weber, Ingo Türtscher und Elena Küng von den Regionalplanungsgemeinschaften Großes Walsertal bzw. Klostertal-Arlberg und Manuel Bitschnau (Montafon Tourismus).


Der Bludenzer Bürgermeister und Präsident des Tourismusverbandes Simon Tschann konnte gemeinsam mit der Geschäftsführerin Wiebke Meyer einige Destinationsbürgermeister, wie Klaus Bitschi aus dem Brandnertal, Florian Morscher aus dem Klostertal, Alexandra Martin, Erich Kaufmann, Werner Konzett, Willi Müller und Alwin Müller aus dem Großen Walsertal sowie Florian Themeßl-Huber aus Nüziders empfangen.


Auch einige Vertreter der Seilbahnen, wie Michael Domig (Bergbahnen Brandnertal), Judith Grass (Lünersee-Bahn) und Hansi Bandl (Muttersberg) waren der Einladung gefolgt. Allen voran waren es die Gastgeber der Destination, die sich über Aktuelles informierten. Zu ihnen zählten Jakob Glawitsch (Val Blu), Stephanie Battaglia-Huber (Alpenhotel Zimba), Birgit Sauter-Paulitsch (ArlbergResort Klösterle) und Thomas Schmitt (AAA-Appartements).



