Dreikampf um Rektorat an der PH Vorarlberg

Das Rennen um den Chefposten der Lehrerausbildung wird im Bildungsministerium entschieden.
Feldkirch, Wien. Es wird ein Dreikampf, die Bewerbung um das Amt des Rektors der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg für die kommenden fünf Jahre mit Beginn im Spätherbst. Im Ring stehen dabei drei BewerberInnen: der aktuelle Amtsträger Gernot Brauchle (58), Hochschulprofessorin Simone Naphegyi als hausinterne Konkurrentin sowie die Bildungsforscherin Elisabeth Haas (55).
Anhörungen beendet
Die Neuausschreibung der Position erfolgte nach massiver Kritik am derzeitigen Rektor Brauchle, der sich durch dessen Führungsstil und Konflikten mit Studenten und Teilen der Lehrerschaft um eine als sicher geltende Bestätigung im Amt durch Bildungsminister Martin Polaschek (58) brachte.

Die dreistufige Anhörungsverfahren ist beendet, die Reihung der KandidatInnen durch den Hochschulrat erfolgt, der Vorschlag liegt in Wien. Präsentiert haben sich die Bewerberinnen und der Bewerber zuerst hausintern an der Pädagogischen Hochschule, danach vor einem Gremium mit Vertretern des Hochschulrates, des Hochschulkollegiums, der Studenten und der Stelle für Gleichbehandlung. Zuletzt gab es das Hearing im Hochschulrat, der letztlich über die Reihung der Kandidatinnen und des Kandidaten entschied und diesen Vorschlag nach Wien schickte.

Polaschek befangen
Über den Stand des Verfahrens gab es im Bildungsministerium keinerlei Auskünfte. Auch nicht darüber, bis wann eine Entscheidung über die künftige Besetzung des Rektorpostens erfolgt. Bildungsminister Martin Polaschek räumte in einem kürzlich geführten VN-Gespräch eine persönliche Nähe zum jetzigen Rektor ein. Er wolle sich deshalb von Verfahrensvorgängen möglichst fernhalten. Trotzdem wird der Minister letztlich die Entscheidung über Nachfolge bzw. Bestätigung Brauchles fällen oder zumindest absegnen müssen.
Die Mitbewerberin aus dem eigenen Haus, Simone Naphegyi, hat ihre Kandidatur gegenüber den VN Mitte April bestätigt.

Bewerberin aus Tirol
Die dritte Bewerberin für den Chefsessel an der PH Vorarlberg kommt aus Tirol. Es ist die 55-jährige Bildungsforscherin und Institutsleiterin an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Edith Stein Elisabeth Haas. Ursprünglich Pflichtschullehrerin verfügt die Pädagogin laut eigenen Angaben sowohl über praktische als auch wissenschaftliche Erfahrungen. „Ich werbe für ein positives Bild der LehrerInnenausbildung und des Berufs der PädagogIn. Ich bin für enge Kooperationen mit wichtigen gesellschaftlichen Gruppen außerhalb der Hochschule, vor allem mit der Wirtschaft“, umreißt Haas ihre Grundhaltung.
Präsentiert hat sie sich unter anderem auch vor Studierenden und Lehrerkollegium der PH Vorarlberg in Feldkirch. „Ich habe das als sehr angenehm empfunden“, kommentiert Haas ihren Auftritt vor den knapp 100 Anwesenden. Wissenschaftlich hat sie sich durch diverse Publikationen vor allem zum Thema Mentoring im Bereich Elementarpädagogik sowie Schule einen Namen gemacht.