Spiel Österreich gegen die Türkei: So stark wappnet sich die Vorarlberger Polizei.

Public Viewings, Auto-Korsos: Am kommenden Dienstag wird die Exekutive besonders massiv auftreten.
Schwarzach Im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland messen sich am kommenden Dienstag Österreichs Nationalteam und die Spieler der Türkei. Es geht um den Aufstieg in das Viertelfinale. Im Testspiel vor rund drei Monaten schlugen die Österreicher die türkischen Kicker mit 6: 1.
Dem kommenden Spiel widmet die Vorarlberger Polizei ihre besondere Aufmerksamkeit. Vor allem angesichts der Tatsache, dass im Ländle zahllose Fans beider Seiten das Spiel nicht nur zu Hause mitverfolgen werden, sondern auch in Public Viewings, etwa in Hohenems, Rankweil und Lustenau. Auch Auto-Korsos mit flatternden Wimpeln werden zu erwarten sein.

Landesweit präsent
Die Vorarlberger Polizei ist sich dessen bewusst. Wie die Landespolizeidirektion (LPD) den VN mitteilte, werden am Dienstag besondere Maßnahmen gegen eventuelle Ausschreitungen getroffen.
„Im Hinblick auf die Begegnung zwischen der Türkei und Österreich werden Kräfte der Einsatzeinheit der Landespolizeidirektion Vorarlberg landesweit die Regelkräfte unterstützen, zudem werden hinsichtlich der zu erwartenden Auto-Korsos verstärkte Kontrollmaßnahmen im Straßenverkehr durchgeführt“, hieß es seitens der LPD. Diese Einsatzeinheit unter dem Rufnamen „Pfänder“ besteht aus 120 speziell ausgebildeten und ausgerüsteten Beamten.

Bisher keine Zwischenfälle
Seit Beginn der Europameisterschaft bestehen auch in Vorarlberg hinsichtlich der Public Viewings sowie der Reisebewegungen von und nach Deutschland besondere polizeiliche Maßnahmen. Diese Veranstaltungen werden laut Polizei jedoch als „friedlich“ eingestuft. Bislang kam es in Vorarlberg bei den Public Viewings zu keinerlei Zwischenfällen.
Im Rahmen der Initiative „VOKUS – Sicherheit an öffentlichen Plätzen und in Zügen“ verstärkte die Vorarlberger Exekutive die sichtbare Präsenz bei bislang allen Public Viewings. Um die öffentliche Ruhe, Ordnung und Sicherheit aufrechtzuerhalten, wurden und werden uniformierte sowie zivile Polizeikräfte aus dem Bereich der Sicherheits-, Kriminal- und Verkehrspolizei in ganz Vorarlberg zum Einsatz gebracht. Zwischenfällen an öffentlichen Orten sowie in Verkehrsmitteln soll dadurch präventiv entgegengewirkt werden. Auto-Korsos, welche die Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs beeinträchtigen und/oder andere Verwaltungsübertretungen (etwa Hupverbot) begehen, werden nicht gutgeheißen und seitens der Polizei mit Augenmaß kontrolliert und zur Anzeige gebracht.

Die Einsatzeinheit “Pfänder”
Ein ganz besonderer Teil der Vorarlberger Polizei ist die Einsatzeinheit „Pfänder“ mit dem Montfortbanner als Wappen für die Sicherheit. Insgesamt 120 Beamte sorgen für Sicherheit bei Veranstaltungen mit erhöhten Gefahrenprognosen und großem Besucherandrang, wie zum Beispiel Kundgebungen oder Fußballbegegnungen.
Jeder Beamte hat dabei eine spezielle Aufgabe, je nachdem, welchem Team er angehört. Die Zugtrupps befassen sich vor allem mit logistischen Aufgaben im Einsatz, andere sind als Festnahmegruppe speziell ausgebildet. Die technische Gruppe besteht aus verschiedenen Spezialisten, für eine eventuelle straf- oder verwaltungsrechtliche Anzeigeerstattung filmen die Beweissicherungsteams die Amtshandlungen. Für die schnelle Versorgung in Gefahrenzonen sind jene Beamten zuständig, die als Rettungssanitäter ausgebildet und zertifiziert sind.
Die Ausbildung besteht aus Formationstraining, Gruppentaktiken sowie individuelle Zugriffs- und Abwehrtechniken. Aber auch Teambuilding und Kommandoführung sind wichtige Teile der Fortbildungen.

Schutzausrüstung
Ein Körperschutzanzug mit Helm sowie einem flammhemmender Overall und ein Einsatzstock gehören zur Grundausstattung jedes Beamten. Speziell die Schutzausrüstung stellt bei hohen Temperaturen eine außergewöhnliche Belastung dar.