Von Rot zu Blau: Lucas Bargehr (FPÖ) will Bürgermeister von St. Gallenkirch werden

VN / 12.07.2024 • 13:44 Uhr
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Lucas Bargehr will nächstes Jahr als Bürgermeister kandidieren. VN/JUN

Kurz vor der EU-Wahl hat Lucas Bargehr die FPÖ-Ortsgruppe St. Gallenkirch gegründet und aus der Bevölkerung bereits viel Zuspruch erhalten. Viele (junge) Menschen hätten mittlerweile “die Schnauze voll” von der schwarz-grünen Regierung, ist er der Meinung. Nächstes Jahr bei den Gemeindewahlen will er Josef Lechthaler (SPÖ) als Bürgermeister ablösen.

St. Gallenkirch Lucas Balu Bargehr will es wissen. Er kandidiert nächstes Jahr als Bürgermeister für St. Gallenkirch, jedoch nicht als Roter, sondern als Blauer, denn Lucas Bargehr hat vor wenigen Wochen, kurz vor der EU-Wahl, die FPÖ-Ortsgruppe St. Gallenkirch gegründet.

Nach jeder Wahl, sei es die AK-Wahl oder Nationalratswahl, habe Lucas Bargehr gemerkt, dass die Blauen zulegen. In St. Gallenkirch jedoch gab es keine FPÖ, was der 34-Jährige ändern wollte. „Im Bekanntenkreis bin ich auf Unterstützung gestoßen. Auch aus anderen Fraktionen habe ich Zuspruch erhalten“, erzählt der Montafoner. Bei der EU-Wahl war St. Gallenkirch sogar der FPÖ-Hotspot im Ländle mit 34,6 Prozent der Stimmen.

FPÖ Ortsgruppe St. Gallenkirch
Die FPÖ-Ortsgruppe St. Gallenkirch. In der Mitte Lucas Bargehr. Privat

Politikverdrossenheit

Er spürt eine Politikverdrossenheit bei den Jüngeren: „Viele sagen, dass sich sowieso nichts ändern würde. Ihnen fehlt eine Perspektive. Sie haben von der grün-schwarzen Regierung die Schnauze voll.“ Vor allem die Asylpolitik kritisiert er: „Wir brauchen qualifizierte Zuwanderer für unseren Arbeitsmarkt, nicht für unsere Sozialleistungen.“ Im ländlichen Raum hätten die Menschen Angst, dass die Zuwanderung ihnen Probleme machen könnte. Vor wenigen Wochen erst gab es eine Auseinandersetzung in der Montafonerbahn zwischen einem Österreicher und vier afghanischen Asylbewerbern. „Die Probleme kommen näher“, stellt Lucas Bargehr fest.

Die FPÖ stelle sich auf die Seite der Bürger. „Wir sind für die Menschen der Hoffnungsträger“, sagt Lucas Bargehr. 20 Unterstützer zählt die FPÖ-Ortsgruppe. Seit ihrer Gründung hat Lucas Bargehr viele Rückmeldungen erhalten. „Die Leute haben gesagt: ‚Wir unterstützen euch, wo es nur geht.‘ Wir waren das Dorfgespräch.“ Eine Facebookgruppe hat die Ortsgruppe auch schon. „Ich habe bis jetzt noch keine einzige Kritik bekommen.“

Rückhalt aus der Bevölkerung gespürt

Der jetzige Bürgermeister, Josef Lechthaler (SPÖ), hört aus persönlichen Gründen auf und tritt nächstes Jahr nicht mehr als Bürgermeister an – die Chance für Lucas Bargehr. „Ich werde mich als Bürgermeisterkandidat bewerben“, verkündet er freudig. Er wurde von der Bevölkerung gefragt, ob er es sich vorstellen könnte, Bürgermeister zu werden. „Ich habe einen Rückhalt aus der Bevölkerung gespürt“, sagt der Projektleiter bei den illwerken vkw. Jetzt leitet er Baustellen im Bereich Wasserversorgung und Abwassertechnik, doch nächstes Jahr will sich der 34-Jährige gerne einer neuen Baustelle, dem Bürgermeisteramt, widmen. „Ein gutes Miteinander mit den Fraktionen und der Bevölkerung ist mir wichtig. Ich möchte eine Politik für alle Generationen betreiben und mich aktiv für junge Leute einsetzen und denen eine Perspektive geben“, lässt Lucas Bargehr durchblicken.

FPÖ Ortsgruppe St. Gallenkirch
FPÖ-Ortsgruppe St. Gallenkirch mit Joachim Weixlbaumer (r.) als Bezirksobmann und Christof Bitschi (l.) als Landesobmann der FPÖ. Privat

Der amtierende Bürgermeister, Josef Lechthaler, findet wohlwollende Worte: „Ich begrüße es sehr, wenn sich junge Menschen für so ein Amt bewerben möchten und so ihre Gemeinde mitgestalten wollen. Die Möglichkeiten gemeinsam mit der Gemeindevertretung sind groß, die Verantwortung und der notwendige Einsatz jedoch auch. Ich wünsche ihm dazu persönlich alles Gute.“ Derzeit gibt es noch keine Gegenkandidaten.

Zur Person

Lucas Balu Bargehr


Geboren: 25. Februar 1990
Wohnhaft: St. Gallenkirch
Familienstand: ledig
Hobbys: in der Natur sein, am Berg, im Wald und im Wasser
Motto: Goht nit, gibt’s nit