Nach weltweiter IT-Panne: “Der Notruf in Vorarlberg ist sicher”

VN / 19.07.2024 • 11:51 Uhr
SPÖ fordert bundesweite Kommunikation bei Polizei. Foto: VN/Steurer
Die Vorarlberger Notrufzentralen (LLZ, RFL und Landeswarnzentrale) waren durch die CrowdStrike-Panne nicht betroffen. VN/STEURER

Keine Sorge um die Sicherheit in Vorarlberg: Alarmsysteme der Rettung, Feuerwehr und Polizei sind vom weltweiten Cyber-Gau nicht betroffen. Im Krankenhaus Dornbirn mussten Operationen verschoben werden.

Von Janine Maier und Gerhard Sohm

Bregenz, Dornbirn, Feldkirch Ein fehlerhaftes Update der Cybersicherheits-Plattform CrowdStrike hat zu einem globalen IT-Ausfall geführt. In den USA fiel das Notrufsystem 911 aus. Auch die Flughäfen in Zürich und Berlin waren betroffen. Der Flughafen Berlin Brandenburg musste den Betrieb am Freitagvormittag einstellen. In Zürich waren keine Landungen mehr möglich.

Notrufsysteme in Vorarlberg sicher

Erste Nachfrage am Freitagvormittag bei der Landesleitzentrale der Polizei in Bregenz: Gab es bezüglich der Notrufnummern 133 (Polizei), 144 (Rettung) und 122 (Feuerwehr) Probleme im Zusammenhang mit der Panne beim Software-Riesen CrowdStrike? “Nein, der Notruf in Vorarlberg ist sicher”, lautet die Antwort von Polizeisprecher Fabian Marchetti, der sich kurz vor der VN-Anfrage in der Landesleitzentrale im Hause der Landespolizeidirektion diesbezüglich erkundigt hatte.

Fabian Marchetti
Die Server der Vorarlberger Notruforganisationen sind mit speziellen Schutzmechanismen ausgestattet, erklärte der Pressesprecher der Polizei, Fabian Marchetti. VOL.AT/MAYER

“Unser Softwaresystem, welches übrigens dasselbe wie jenes der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle in Feldkirch ist, ist davon nicht betroffen. Die Server befinden sich in Wien und es gibt spezielle Schutzmechanismen gegen mögliche Blackouts.” Also alles “paletti” laut Marchetti.

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Die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle sowie die Landeswarnzentrale waren ebenfalls erreichbar. VOL.AT/MAYER

“Keine Probleme” vermeldet auch die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Feldkirch. In dieselbe Kerbe schlägt auch Alexander Eberharter, Funktechniker bei der Vorarlberger Landeswarnzentrale: “Unser Service Operation Center arbeitet mit einem anderen Softwaresystem, das durch den IT-Fehler von CrowdStrike nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.”

Ausfälle Krankenhaus Dornbirn

Die Notrufsysteme funktionierten, jedoch waren die IT-Systeme der Stadt Dornbirn, einschließlich des Krankenhauses, betroffen. Ralf Hämmerle, der Pressesprecher der Stadt, erklärte: “Der IT-Ausfall betrifft unsere PCs.” Notfälle, die normalerweise ins Stadtkrankenhaus gebracht werden, wurden vorsorglich zu umliegenden Krankenhäusern umgeleitet.

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Trotz der technischen Probleme wurde die Notfallversorgung aufrechterhalten. “Die Ambulanz ist besetzt und Notfälle, die eigenständig zu uns kommen, werden behandelt,” so Hämmerle. Außerdem wurden, wo möglich, Operationen verschoben. “Es handelt sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme. Notwendige Eingriffe, wie beispielsweise Kaiserschnitte, werden natürlich ohne Einschränkungen durchgeführt,” erklärte er.

Ersteinschätzung am KH Dornbirn
Das Krankenhaus Dornbirn musste den Betrieb einschränken. Notfälle wurden umgeleitet, nicht dringende Operationen verschoben. VN/PAULITSCH

Hämmerle betonte, dass die Stadt für solche Fälle gewappnet ist. “Die Stadt Dornbirn hat für Cyberprobleme Notfallpläne und übt solche Situationen regelmäßig. Die IT funktioniert nicht, aber die Menschen sind da und kümmern sich um unsere Bürger”, so der Pressesprecher. Am frühen Freitagnachmittag waren die Probleme behoben, teilte die Stadt in einer Aussendung mit.