DNA und Obduktionsergebnisse: So belastend sind die Gutachten

Mordfall Janine G.: Bei den Beweismitteln ist aus medizinischer Sicht vieles mit dem Tathergang in Einklang zu bringen.
Feldkirch Am zweiten Verhandlungstag im Schwurgerichtssaal Feldkirch legte Gerichtsmediziner Walter Rabl seine Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Obduktion des Leichnams von Janine G. dar. Demnach war das Opfer gestorben, weil es nach dem Würgevorgang durch das eigene Erbrochene erstickte. “
Kreislauf noch intakt
Angaben über die Dauer des Würgevorgangs sind allerdings nicht möglich”, so der Gerichtsmediziner, der noch eine erschütternde Bemerkung hinzufügte: “Als Janine G. nach der Tat in den Pkw verbracht wurde, war ihr Kreislauf teilweise noch intakt.”
Auch andere Verletzungsmale am Körper des Opfers stimmten mit den Angaben der Angeklagten überein. So wurden Male gefunden, die auf einen Transport der Leiche im Pkw hinweisen.
Der genetische Fingerabdruck
Mit Spannung wurde die Präsentation des Gutachtens der DNA-Expertin Petra Hatzer-Grubwieser erwartet. Der “genetische Fingerabdruck” genießt ja speziell bei Mordfällen eine besondere Beweiswürdigkeit. Grubwieser hatte festgestellt, dass unter vier Fingernägeln des Mordopfers genetische Mischspuren gefunden worden, die mit der DNA des 28-Jährigen Hauptangeklagten übereinstimmen.
Ob dies im Zusammenhang mit einem lediglich lapidaren Kontakt mit Oper und Tatverdächtigen, etwa durch Händeschütteln oder Austausche eines Trinkglases stehen könnte, weist Grubwieser aus dem gewonnenen Erfahrungsschatz zurück.
Typisch bei Mordopfern
“Bei hundert Mordopfern, die untersucht wurden, sind bei 80 Prozent der Opfer DNA-Spuren der Täter unter ihren Fingernägeln gefunden worden. So wie es auch hier der Fall war.” Die Expertin betont noch einmal die Besonderheit dieser Feststellung: “Nur durch das Zusammenleben oder der gemeinsamen Benutzung von Gegenständen können solche Mischspuren wie im gegenständlichen Fall nicht entstehen.”
Typisch für solche “Signale” (DNA-Spuren) seien vielmehr Wehr- und Kampfhandlungen, Kratzen oder intimer Kontakt, bei dem Körperflüssigkeit ausgetauscht werden.