Von zwei Kühlschränken zum erfolgreichen Unternehmen

Stefan Fesslers Käse erfreut sich mittlerweile über internationale Beliebtheit: Eine Erfolgsgeschichte aus Vorarlberg.
Mäder Stefan Fessler liebt Käse. Aus diesem Grund beschloss der gelernte Sticker im Jahr 1996, sich als Käsehändler selbstständig zu machen. Heute ist der 52-Jährige diplomierter Käsesommelier und hat mit seinem Unternehmen „Käse Moosbrugger“ einen eigenen Firmenstandort in Mäder.

„Am Anfang hatte ich gerade mal drei Käsesorten aus dem Bregenzerwald anzubieten“, erzählt der gebürtige Altacher. „Mein erster Kühlraum bestand aus zwei Kühlschränken im Keller meiner Eltern“, lacht er.

Aller Anfang ist schwer
Die ersten zehn Jahre waren für den mittlerweile 52-Jährigen nicht leicht. Er musste sich gegen die Industrie durchsetzen und in der Branche Fuß fassen. „Ich war auf vielen Messen unterwegs, um mir einen Namen zu machen“, erzählt Stefan.

Für eine Messe in Italien hatte er sich 1996 etwas ganz Besonderes ausgedacht. Er brachte einen alten Waggon des „Bregenzerwälder Bähnle“ auf die Veranstaltung mit. „So einen Waggon dabei zu haben, war natürlich ein Highlight“, erinnert sich der Unternehmer.

Internationale Bühnen erobern
Heute vertreibt Stefan seinen Käse nicht nur im Ländle. „Ein Drittel unseres Umsatzes machen wir inzwischen in Frankreich“, lässt er wissen. Im Jahr 2023 gelang es „Käse Moosbrugger“ mit ihrem „Wäldergold Zirbenkäse“ den ersten Platz bei der international ausgeschriebenen Käseprämierung „Mondial du Fromage“ zu erzielen. Auch der „Wäldergold Blütenzauber“ erfreut sich in Frankreich hoher Beliebtheit und wurde mit Silber ausgezeichnet. Mittlerweile wird Stefans Käse in ganz Frankreich durch insgesamt zehn Großhändler vertrieben.

Das Land der Käsekenner ist für „Käse Moosbrugger“ aber noch nicht die Endstation. Aus diesem Grund geht die internationale Reise für das Unternehmen weiter. Seit eineinhalb Jahren findet man den Bregenzerwälder Käse auch auf dem kanadischen und seit heuer auf dem amerikanischen Markt. „Mein Sohn Elias kümmert sich um den englischsprachigen Raum“, erzählt der gebürtige Altacher.

Wenn alle mit anpacken
Insgesamt beschäftigt das Unternehmen ein etwa 30-köpfiges Team. Probleme mit Personalmangel gibt es nicht wirklich. „Wir setzen stark auf Inklusion und beschäftigen Menschen aus verschiedenen Nationen“, meint Stefan. Außerdem steht dem gesamten Team ein moderner Aufenthaltsraum mit Tischfußballtisch, Snack- und Getränkeautomaten zur Verfügung, bei denen es monatlich einen Freibetrag gibt. Auch eine Terrasse mit Sitzmöglichkeiten und Tischtennisplatte gehört zum Aufenthaltsbereich dazu.

Von Chili bis Trüffel
Eigens hergestellter Käse gibt es in dem in Mäder beheimateten Unternehmen nicht. „Die Käseräder kommen großteils aus dem Bregenzerwald. Wir affinieren den Käse mit verschiedensten Zutaten“, lässt der 52-Jährige wissen. Das bedeutet, dass der Käse bei „Käse Moosbrugger“ veredelt und auf den optimalen Reifegrad gebracht wird.

Der mit Gold ausgezeichnete „Wäldergold Zirbenkäse“ ist beispielsweise mit Zirbensamen affiniert, während der „Blütenzauber“ von Wildblüten ummantelt wird. Im „Lädele“ von “Käse Moosbrugger” findet sich eine Vielzahl von verschiedensten affinierten Käsesorten, wie Chili, Trüffel oder Kaffee wieder. Der Käse selbst kommt mittlerweile nicht nur aus dem Bregenzerwald, sondern aus aller Welt.
















