Von zwei Kühlschränken zum erfolgreichen Unternehmen

VN / 02.08.2024 • 14:45 Uhr
Von zwei Kühlschränken zum erfolgreichen Unternehmen
Die Firma “Käse Moosbrugger” aus Mäder vertreibt ihre Produkte nicht nur in Vorarlberg. VN/Linher

Stefan Fesslers Käse erfreut sich mittlerweile über internationale Beliebtheit: Eine Erfolgsgeschichte aus Vorarlberg.

Mäder Stefan Fessler liebt Käse. Aus diesem Grund beschloss der gelernte Sticker im Jahr 1996, sich als Käsehändler selbstständig zu machen. Heute ist der 52-Jährige diplomierter Käsesommelier und hat mit seinem Unternehmen „Käse Moosbrugger“ einen eigenen Firmenstandort in Mäder.

Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
In jungen Jahren war Stefan mit seinem Käse auf unzähligen Messen unterwegs.

„Am Anfang hatte ich gerade mal drei Käsesorten aus dem Bregenzerwald anzubieten“, erzählt der gebürtige Altacher. „Mein erster Kühlraum bestand aus zwei Kühlschränken im Keller meiner Eltern“, lacht er.

Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Heute sind die Produkte des Käsesommelier international vertreten.

Aller Anfang ist schwer

Die ersten zehn Jahre waren für den mittlerweile 52-Jährigen nicht leicht. Er musste sich gegen die Industrie durchsetzen und in der Branche Fuß fassen. „Ich war auf vielen Messen unterwegs, um mir einen Namen zu machen“, erzählt Stefan.

Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Stefan brennt für seinen Betrieb und hat die Unternehmensgeschichte in mehreren Fotoalben dokumentiert.

Für eine Messe in Italien hatte er sich 1996 etwas ganz Besonderes ausgedacht. Er brachte einen alten Waggon des „Bregenzerwälder Bähnle“ auf die Veranstaltung mit. „So einen Waggon dabei zu haben, war natürlich ein Highlight“, erinnert sich der Unternehmer.

Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Ein Foto von 1996 erinnert an die italienische Messe, bei der die Besucher den Vorarlberger Zugwaggon bewundern konnten.

Internationale Bühnen erobern

Heute vertreibt Stefan seinen Käse nicht nur im Ländle. „Ein Drittel unseres Umsatzes machen wir inzwischen in Frankreich“, lässt er wissen. Im Jahr 2023 gelang es „Käse Moosbrugger“ mit ihrem „Wäldergold Zirbenkäse“ den ersten Platz bei der international ausgeschriebenen Käseprämierung „Mondial du Fromage“ zu erzielen. Auch der „Wäldergold Blütenzauber“ erfreut sich in Frankreich hoher Beliebtheit und wurde mit Silber ausgezeichnet. Mittlerweile wird Stefans Käse in ganz Frankreich durch insgesamt zehn Großhändler vertrieben.

Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Den ersten Platz zu belegen, half dem Käsehändler dabei, sich in Frankreich zu etablieren.

Das Land der Käsekenner ist für „Käse Moosbrugger“ aber noch nicht die Endstation. Aus diesem Grund geht die internationale Reise für das Unternehmen weiter. Seit eineinhalb Jahren findet man den Bregenzerwälder Käse auch auf dem kanadischen und seit heuer auf dem amerikanischen Markt. „Mein Sohn Elias kümmert sich um den englischsprachigen Raum“, erzählt der gebürtige Altacher.

Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Elias Fessler tritt bereits in die Fußstapfen seines Vaters Stefan.

Wenn alle mit anpacken

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen ein etwa 30-köpfiges Team. Probleme mit Personalmangel gibt es nicht wirklich. „Wir setzen stark auf Inklusion und beschäftigen Menschen aus verschiedenen Nationen“, meint Stefan. Außerdem steht dem gesamten Team ein moderner Aufenthaltsraum mit Tischfußballtisch, Snack- und Getränkeautomaten zur Verfügung, bei denen es monatlich einen Freibetrag gibt. Auch eine Terrasse mit Sitzmöglichkeiten und Tischtennisplatte gehört zum Aufenthaltsbereich dazu.

Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Dejan, Samantha, Stefan und Elias Fessler von “Käse Moosbrugger”.

Von Chili bis Trüffel

Eigens hergestellter Käse gibt es in dem in Mäder beheimateten Unternehmen nicht. „Die Käseräder kommen großteils aus dem Bregenzerwald. Wir affinieren den Käse mit verschiedensten Zutaten“, lässt der 52-Jährige wissen. Das bedeutet, dass der Käse bei „Käse Moosbrugger“ veredelt und auf den optimalen Reifegrad gebracht wird.

Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Besonders der Blütenkäse erfreut sich in Kanada großer Beliebtheit.

Der mit Gold ausgezeichnete „Wäldergold Zirbenkäse“ ist beispielsweise mit Zirbensamen affiniert, während der „Blütenzauber“ von Wildblüten ummantelt wird. Im „Lädele“ von “Käse Moosbrugger” findet sich eine Vielzahl von verschiedensten affinierten Käsesorten, wie Chili, Trüffel oder Kaffee wieder. Der Käse selbst kommt mittlerweile nicht nur aus dem Bregenzerwald, sondern aus aller Welt.

Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
In einem Reinraum wird der Käse geschnitten…
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
…und veredlet.
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Kleinere Käsestücke werden abgepackt und über ein Förderband transportiert…
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
…bis sie schließlich in einer Auffangschale landen…
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
…und bereit für das Etikettieren sind.
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Der 20-jährige Dejan ist im Bereich Verpackung und Etikettierung tätig.
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Der Familie Fessler ist es wichtig, dass Kunden die verschiedenen Sorten und Veredelungen jederzeit probieren können.
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler
Käse Moosbrugger, Stefan Fessler