Vorarlberger im Mureneinsatz: “In St. Anton am Arlberg ist es schon heftig”

Paul Schwarzhans und sein Team sind seit Tagen am Arlberg im Einsatz, um die Murenschäden zu beseitigen – auch in St. Anton.
Klösterle Auf der Vorarlberger Seite ist man grundsätzlich seit Samstagabend bereit, die provisorisch neu asphaltierte Arlbergstraße wieder freizugeben. Möglich ist dies unter anderem auch durch den Einsatz von Paul Schwarzhans und sein Team. “Das ist etwas, mit dem wir hier gut umgehen können”, will der Unternehmer die unterspülte Arlbergstraße auf Vorarlberger Seite nicht überbewerten. Schließlich seinen die Feuerwehren, Unternehmer und er am Arlberg auf solche Situationen vorbereitet. So sei man immer gut gerüstet und in kürzester Zeit gerüstet und einsatzfähig, und bringe viel Erfahrung sowohl im Sommer wie Winter mit. So erinnert er etwa an den Murenabgang im Sommer 2010 auf Klösterle. “In zwei Monaten sieht man von dem ganzen Spektakel nicht mehr viel”, ist er sicher.
Auf 60 bis 80 Meter brach eine Fahrbahn der Passstraße als Folge von Schlagwetter mit starken Regenfällen und Hagel weg. Schuld dürfte eine Verklausung oberhalb der Verrohrung gewesen sein, weshalb sich das Wasser einen neuen Weg suchte. “Wäre der Fluss im Bett geblieben, wäre nichts passiert”, ist sich Schwarzhans sicher.
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Derweil ruht das Augenmerk auf St. Anton am Arlberg. “Was in St. Anton passierte, war schon heftig”, betont Schwarzhans. Die Bilder vom Wochenende hätten auch hartgesottene Einheimische nicht kaltgelassen, versichert er. Mindestens 35 Gebäude waren in der Tourismusgemeinde beschädigt worden, darüber hinaus mehrere Brücken und Straßen. Betroffen von den Überflutungen und teils meterhohen Vermurungen war das westliche Ortsgebiet von St. Anton mit einigen Ortsteilen sowie dem Bereich um zwei Kreisverkehre. Eine große Mure war unter anderem am sogenannten Jungbrunntobel abgegangen. Zwei Bäche traten daraufhin über die Ufer, es kam zu Verklausungen. Wasser drang in Keller von Häusern ein, einige Straßen wurden geflutet und zu reißenden Bächen. Das unmittelbare Ortszentrum St. Antons wurde zwar auch etwas in Mitleidenschaft gezogen, dort hielt sich aber das Ausmaß an Überschwemmungen und damit auch an Schäden in Grenzen.
50 Soldaten des Stabsbataillons 6aus Innsbruck-Kranebitten unterstützen mittlerweile den Aufräumarbeiten, um die bisher tätigen ehrenamtlichen Katastrophenzüge der Feuerwehr zu entlasten. Ihr Fokus liegt darauf, Innenräume, Fahrzeuge und andere verwinkelte Örtlichkeiten freizulegen, für die das schwere Gerät wie Bagger ungeeignet sind.

50 Lkw und an die 15 Bagger sind in der Tiroler Arlberggemeinde damit beschäftigt, insgesamt 50.000 Kubikmeter Material zu entfernen. Hier ist inzwischen die Mannschaft von Schwarzhans ebenfalls tätig. Er und seine Mitarbeiter helfen, die Mure abzutragen und die Schäden an der Infrastruktur zu beheben. “Da schaut es schon schlimm aus”, berichtet er von meterhohen Überflutungen und Schlamm in zahlreichen Wohnungen, die kaum mehr sauber zu bekommen sind. Es sei ein “riesengroßes Glück”, dass das Unwetter keine Leben forderte.
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Außerdem möchte sich Schwarzhans im Namen seiner Mitarbeiter für die fühlbare Anerkennung ihres Einsatzes bedanken. So waren etwa Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Christian Gantner auf der Baustelle. Und auch Schwarzhans ist sich bewusst, dass seine Leute sich immer wieder wie selbstverständlich in Situationen begeben, die man an anderen Orten als riskant wahrnehmen würden. “Uns ist wichtig, dass schlussendlich das Produkt passt”, betont der Klostertaler.
Weiterhin werden sie jedoch die Wetterberichte im Blick behalten müssen. Schließlich sind die Abbruchgebiete der Mure nun voll mit losem Material. “Wenn es da wieder Starkregenereignisse gibt, kann natürlich wieder etwas kommen”, ist sich der Unternehmer bewusst.