Die “Seekuh” räumt auf

VN / 22.08.2024 • 13:31 Uhr
Dominik Weinzierl und die "Seekuh" machen dem Seegras den Garaus. VN/STEURER

Jeden Sommer zieht ein besonderes Schiff seine Bahnen auf dem Bodensee und sorgt für freie Fahrt. Doch was steckt hinter der Arbeit der “Seekuh”?

Hard “Diesen Sommer hatten wir aufgrund des hohen Wasserstandes nur wenige Mäheinsätze am Bodensee”, berichtet Peter Buschta vom Landesflussbauhof Lustenau. Eine seiner treuesten Helferinnen im Kampf gegen das Seegras ist die “Seekuh”. Das Mähschiff des Landes Vorarlberg pflügt sich seit 1987 jeden Sommer durch die Seegrasfelder und hält die Uferbereiche frei von Pflanzenwuchs. In den vergangenen Tagen war sie im Hafen Hard im Einsatz, begleitet von Dominik Weinzierl und Daniel Berkmann.

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Beitrag zur Sicherheit

Und die “Seekuh” ist ein wahres Arbeitstier: In einem normalen Sommer verbringt sie zwischen 150 und 200 Stunden auf dem Wasser. “Wie viele Einsatzstunden nötig sind, hängt stark davon ab, wie viel Licht den Seegrund erreicht und das Wachstum der Pflanzen fördert”, erklärt Buschta.

Seekuh im Einsatz, Bilder von den Arbeitern auf der Seekuh. Sie waren diese Woche in Hard im Einsatz und haben heute ihren letzten Tag.
Mit jedem Einsatz trägt die “Seekuh” dazu bei, den Bodensee für die Schifffahrt sicherer und zugänglicher zu machen. VN/STEURER

Während des Einsatzes in Hard lenkt Berkmann das Schiff durch die dichten Seegrasfelder. Weinzierl stellt sicher, dass das geschnittene Grünzeug gleichmäßig auf dem Schiffsrücken verteilt wird. Durch das Entfernen der Pflanzen wird verhindert, dass sich das Seegras um die Schiffsschrauben schlingen kann und Boote dadurch fahruntüchtig werden – ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit der Schifffahrt auf dem See.

Seekuh im Einsatz, Bilder von den Arbeitern auf der Seekuh. Sie waren diese Woche in Hard im Einsatz und haben heute ihren letzten Tag.
Daniel Berkmann manövriert die “Seekuh” durch die Seegrasfelder. VN/STEURER

Mehr als nur Mäheinsätze

Neben Weinzierl, Berkmann und der “Seekuh” sind rund 30 Mitarbeiter beim Landesflussbauhof tätig. “Wir kümmern uns unter anderem um die Instandhaltung der Seezeichen, mähen Fluss- und Seeufer und führen Renaturierungsarbeiten durch”, beschreibt Buschta das breite Aufgabenfeld seines Teams. Zusätzlich bekämpfen sie invasive Neophyten – eingeschleppte Pflanzen, die das natürliche Gleichgewicht in der Region bedrohen. “Unsere acht Neophytenfachkräfte haben wortwörtlich alle Hände voll zu tun.”

Seekuh im Einsatz, Bilder von den Arbeitern auf der Seekuh. Sie waren diese Woche in Hard im Einsatz und haben heute ihren letzten Tag.
Die “Seekuh” ist 10,95 Meter lang und hat einen kräftigen Dieselmotor. Sie schneidet das Seegras unter Wasser ab. Ein Förderband bringt das geschnittene Seegras an Bord. VN/STEURER

Winterurlaub für die “Seekuh”

Die “Seekuh” beendet bald ihren Einsatz in Hard, womit auch ihre Mähsaison langsam zu Ende geht. In den letzten Tagen hat sich das 10,95 Meter lange Schiff gemächlich durch die Seegrasfelder gefressen. Bald wird die treue Helferin in ihren Heimathafen zurückkehren, bereit für den nächsten Sommer, wenn sie wieder gebraucht wird.

Seekuh im Einsatz, Bilder von den Arbeitern auf der Seekuh. Sie waren diese Woche in Hard im Einsatz und haben heute ihren letzten Tag.
Der Hafen Hard wird von Seegras befreit. VN/STEURER