Unheimliche Theorie: Ist das Flugzeug bereits in der Luft zerfetzt? Bilder von der Aufprallstelle, toter Pilot gefunden
Einsatzkräfte an der direkten Aufprallstelle, wo Trümmerteile liegen und auch die Fahrgastzelle gefunden wurde. Bernd Hofmeister (2), VN/Julia Böcken (2)

Nach dem Flugunglück in Brand am Montag wurde der Rumpf des Kleinflugzeugs südwestlich des Mottakopfes gefunden. Und auch die Leiche des italienischen Piloten.

Brand Mehr als nur kleinere Wrackteile konnten die Suchmannschaften am Montag nicht finden. Den Rumpf des abgestürzten Kleinflugzeugs hat der dichte Nebel, der sich den ganzen Tag über hartnäckig im Zalimtal hielt, nicht freigegeben. Nachdem die Bergretter die Suche nach der Fluggastzelle aufgrund der schlechten Sicht, der Nässe und des fortgeschrittenen Tages abbrechen mussten, wurde am Dienstag in der Früh die Suche fortgesetzt.

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Dieses Mal konnte auch der Polizeihubschrauber „Libelle“ dank des sonnigen Wetters fliegen. Bereits um 6 Uhr in der Früh startete der Hubschrauber und flog über das Zalimtal. Eine Stunde später konnten die Flugretter den Rumpf des Flugzeugs, das am Montag im Bereich der Unteren Brüggele Alpe abgestürzt war, finden.

“Nun erfolgt die Tatortarbeit”

„Nun erfolgt die Tatortarbeit im alpinen Gelände“, sagte Polizeisprecher Fabian Marchetti. 50 bis 60 Einsatzkräfte (Alpinpolizei und Bergretter) waren am Dienstag dort oben zugange. Das weitläufige, schwer zugängliche und steile Gebiet ist wie ein Tatort abgesperrt. Die Wrackteile, die weit verstreut liegen, werden vermessen, mit GPS-Daten verortet und dokumentiert. Im Anschluss werden sie ins Tal geflogen. „Die Hinweise verdichten sich, dass das Kleinflugzeug schon in der Luft zerschellt ist und dann Feuer fing“, informierte Marchetti.

Eine Luftaufnahme der Absturzstelle... Hofmeister
... auf dem die Absturzstelle und das Wrack zu sehen sind.

Die Mitglieder der Flugunfallkommission sowie ein von der Staatsanwaltschaft Feldkirch bestellter Flugsachverständiger untersuchen den Tatort. Die Rekonstruktion des Unfallhergangs kann jedoch bis zu einem Jahr dauern. „Warum das Flugzeug in der Luft explodiert ist, wissen wir nicht“, sagte Marchetti.

Pressesprecher Fabian Marchetti in Brand, sowie Bild vom Kommandoraum
Der in Brand eingerichtete Kommandoraum des Einsatzes.

Flug war angemeldet

Auch die Leiche des italienischen Piloten wurde in der Fahrgastzelle gefunden. Ob er Pilot allein in der Maschine saß oder ob er Gäste dabeihatte – insgesamt hätten sechs Menschen im Flugzeug Platz gehabt – ist unklar. „Der Flug war angemeldet, aber wie viele Personen im Flugzeug saßen, kann man bisher sagen“, so Marchetti.

20240827BrandFlugzeugabsturz
Die Einsatzkräfte mussten vom Polizeihubschrauber abgeseilt werden.

Mittlerweile ist klar, dass das Flugzeug in Genua gestartet ist und nach Straubing (Bayern) fliegen wollte. Warum das zweimotorige Kleinflugzeug – eine Beechcraft Baron 58 aus dem Jahr 1978 – überhaupt so tief flog, ist ebenfalls noch Gegenstand der Ermittlungen. Denn eigentlich hätte die Maschine in einer viel größeren Höhe den Rätikon überfliegen sollen, erst recht, wenn Nebel die Berge verdeckte.

Fluggastzelle gefunden

Die Fluggastzelle wurde auf der linken Talseite des Zalimtals, südwestlich des Mottakopfs, auf 1500 Meter Seehöhe gefunden. Die Bergretter, die am Montag bei dichtem Nebel im Einsatz waren, haben ursprünglich größtenteils auf der falschen Talseite gesucht. Nur eine Gruppe befand sich ganz in der Nähe der Absturzstelle, erkannte diese jedoch aufgrund der schlechten Sicht nicht.

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